Wirtschaft
Schweiz

Coronavirus: Schweizer Exporte brechen im April ein

Schweizer Exporte brechen im April wegen Corona ein – besonders die Uhren betroffen

26.05.2020, 08:4226.05.2020, 08:42

Die Schweizer Exportwirtschaft hat im April wegen der Corona-Pandemie einen Rekordeinbruch erlebt. Die Ausfuhren fielen im April zum Vormonat saisonbereinigt um 11.7 Prozent auf 16.71 Milliarden Franken. Real – also preisbereinigt – resultierte ein Rückgang von 10.0 Prozent.

>> Coronavirus: Alle News im Liveticker

Noch stärker verringerten sich die Einfuhren, und zwar um 21.9 Prozent auf 12.38 Milliarden (real: -17.8 Prozent). Für die Handelsbilanz ergibt dies einen sehr hohen Überschuss von 4.33 Milliarden Franken, wie den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) vom Dienstag zu entnehmen ist.

Grösster Rückgang

Der Corona-Lockdown in der Schweiz und in zahlreichen anderen Ländern zeige sich nun auch im Aussenhandel, so die Mitteilung weiter. Der Exportrückgang habe gar historische Dimensionen. Es sei der höchste je gesehene saisonbereinigte Rückgang innert eines Monats. Sämtliche Sparten hätten Rückgänge registriert.

Dies galt auch für die chemisch-pharmazeutische Industrie, die im Vormonat noch ein starkes Exportwachstum verzeichnet hatte und damit in der Statistik die ersten Corona-Effekte in anderen Branchen übertüncht hatte.

Nach Geographie gingen die Ausfuhren in alle drei grossen Absatzmärkte zurück. Die Lieferungen nach Nordamerika (-30.4 Prozent) waren dabei stärker rückläufig als jene nach Europa (-13.1 Prozent) und Asien (-7.9 Prozent)

Bei den Importen bildeten sich die Einfuhren aus Nordamerika um einen Viertel, jene aus Europa um ein Fünftel und jene aus Asien um 22 Prozent zurück. (sda/awp)

Uhrenexporte brechen regelrecht ein
Die Schweizer Uhrenexporte sind im Monat April nach dem «Lockdown» regelrecht eingebrochen. Bereits in den Monaten Februar und März war der Verkauf von Zeitmessern «Made in Switzerland» deutlich geschrumpft.

Das Volumen der Schweizer Uhrenexporte sackte im April gegenüber dem Vorjahr nominal um 81,3 Prozent auf 329 Millionen Franken ab, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Dienstag bekanntgab. Real, also preisbereinigt, betrug das Minus gar 82 Prozent.

Der Einbruch war nach Angaben des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie FH die direkte Folge des Stillstands von Produktion, Vertrieb und Verkauf.

China war das einzige Land, das dem Trend widersetzte. Die dortigen Exporte gingen im April «nur» um 16,1 Prozent auf 110 Millionen Franken zurück. Damit entfiel im vergangenen Monat ein Drittel der Schweizer Uhrenexporte auf China. (awp/sda)
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So kam das Coronavirus in die Schweiz – eine Chronologie
1 / 59
Das Coronavirus in der Schweiz – eine Chronologie
31. Dezember 2019: Erste Meldungen über eine mysteriöse Lungenkrankheit, die in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausgebrochen ist, werden publiziert. 27 Erkrankte sind identifiziert.
quelle: keystone
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So wirkt sich eine Maske auf die Verbreitung von Viren aus
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Ärger in Tourismuskantonen – der Zweitwohnungssteuer droht bereits Widerstand
Mit einer neuen Objektsteuer sollen Kantone mit vielen Zweitwohnungen die Steuerausfälle kompensieren können, die das Ende des Eigenmietwerts bringt. Doch der Hauseigentümerverband signalisiert bereits Widerstand.
Der Eigenmietwert wird abgeschafft. Am Sonntag wurde die damit verknüpfte Objektsteuer auf Zweitwohnungen angenommen. Wo viele Ferienwohnungen stehen, reisst das Ende der Eigenmietwertsbesteuerung  – auch bei den Zweitwohnungen – ein vergleichsweise grosses Loch in die Staatskasse. Tourismuskantone wie Tessin, Graubünden oder Wallis sollen mit der neuen Objektsteuer ihre Steuerausfälle teilweise kompensieren können.
Zur Story