Grossbritannien vermiest Zurich das erste Quartal

Grossbritannien vermiest Zurich das erste Quartal

11.05.2017, 09:0411.05.2017, 09:21

Eine Gesetzesänderung in Grossbritannien hat dem Versicherungskonzern Zurich zum Jahresauftakt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Reingewinn brach im ersten Quartal um 31 Prozent ein, wie die Zurich Insurance Group am Donnerstag mitteilte.

Der um fast einen Drittel reduzierte Reingewinn des Versicherungskonzerns belief sich auf 607 Millionen Dollar, verglichen mit 875 Millionen Dollar in der Vorjahresperiode.

Eine gesetzlich vorgeschrieben Reserveaufstockungen in Grossbritannien führten zu einer Belastung des Betriebsgewinns mit 289 Millionen Dollar. Er fiel um 13 Prozent auf 928 Millionen Dollar. Ohne diesen einmaligen Effekt legte der Betriebsgewinn (Business Operating Profit) um 14 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar zu.

Grund für die Aufstockung der Reserven war der neue Ogden-Zinssatz. Konkret kündigte die britische Justizministerin am 27. Februar 2017 die Änderung des Diskontsatzes von 2,5 auf -0,75 Prozent an.

Der Ogden-Satz beeinflusst die Höhe pauschaler Entschädigungen bei Personenschäden, indem er Annahmen über die zu erwartende Rendite beim Investieren der Entschädigungssumme macht. Der Ogden-Satz soll sicherstellen, dass Anspruchsteller weder unter- noch überkompensiert werden.

Im wichtigen Bereich Schaden- und Unfallversicherung verschlechterte sich der sogenannte Schaden-Kosten-Satz, ein Gradmesser der Profitabilität bei Versicherungen. Für das erste Quartal weist Zurich 100,7 Prozent aus. Ohne den Sondereffekt hätte sich der Satz lediglich von 97,2 auf 98,1 Prozent erhöht.

Laut Mitteilung konnte der Konzern die Kosten weiter senken. Zudem fielen die Anlageergebnisse besser aus als erwartet. Finanzchef George Quinn zeigt sich optimistisch: «Der starke Auftakt in diesem Jahr bietet eine solide Ausgangsbasis, um unsere finanziellen Ziele für die Periode 2017 bis 2019 zu erreichen.»

Die Zurich Insurance Group hält weiter an den strategischen Zielen fest. Unter anderem will die Gruppe die Kosten um 1,5 Milliarden Dollar senken – ausgehend vom Niveau von 2015. Bisher seien davon 300 Millionen Dollar geschafft worden, hiess es. (sda)

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