Bei den Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag ist in Nizza ein Kleinlaster in eine Menschenmenge gerast. Dabei wurden etwa 60 Menschen getötet. Die Behörden schliessen eine Anschlag nicht aus. Präsident Holland ist bei einer Krisenstabssitzung in Paris.
Der Bürgermeister Nizzas, Christian Estrosi, teilte am Donnerstagabend im Kurznachrichtendienst Twitter mit, es seien bei dem möglichen Anschlag dutzende Menschen ums Leben gekommen.
Nach Angaben des Unterpräfekts des Verwaltungsbezirks Alpes-Maritimes, Sebastien Humbert, sind mehrere Dutzend, «vielleicht etwa 30» Menschen getötet worden. Der Fahrer sei niedergeschossen worden, sagte er dem Sender BFMTV weiter. Augenzeugen berichteten im lokalen Sender BFMTV ebenfalls von Schüssen.
Der Sender berichtete mindestens 100 Menschen seien dabei verletzt worden.
Der Lastwagen sei an der bei Touristen beliebten Strandpromenade von Nizza in die Menschenmenge gerast - und zwar über eine lange Distanz. Deshalb sei die Zahl der Opfer auch so hoch. Die Bilanz sei allerdings noch unsicher und vorläufig.
Humbert sprach von einem «kriminellen Angriff». Zur Frage, ob es sich um einen Terrorangriff handele, äusserte er sich nicht. Humbert rief die Bevölkerung dazu auf, das Stadtzentrum zu meiden.
Hollande bei Krisenstabssitzung in Paris
Der französische Präsident François Hollande kehrt nach dem Angriff mit einem Lastwagen in Nizza aus Avignon nach Paris zurück, um an einer Sitzung des Krisenstabs im Innenministerium teilzunehmen. Wie die Nachrichtenagentur AFP in der Nacht zum Freitag weiter unter Berufung auf den Élysée-Palast meldete, sprach Hollande zuvor mit Ministerpräsident Manuel Valls und Innenminister Bernard Cazeneuve.
Die Zeitung «Nice Matin» berichtete am Donnerstagabend auf ihrer Internetseite, das Unglück habe sich auf der populären Uferstrasse Promenade des Anglais ereignet. Es sei Panik ausgebrochen.
Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, raste der weisse Lieferwagen auf der berühmten Strandpromenade Promenade des Anglais mit grosser Geschwindigkeit in die Menschenmenge. Mehrere Menschen seien getroffen worden. Ausserdem seine Trümmerteile herumgeflogen. Mehrere Polizisten und Rettungswagen eilten herbei. (sda/afp/reu/dpa)