Ungleiche Präsenz prominenter Namen: Trump wird in Epstein-Files kaum erwähnt
Das US-Justizministerium hat am Freitag Ermittlungsakten zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein offengelegt. Veröffentlicht wurden Fotos, Protokolle, Verhörunterlagen und weitere Beweisstücke aus jahrzehntelangen Ermittlungen.
Die Veröffentlichungen, die auf massiven Druck aus dem Kongress zurückgehen, bleiben jedoch lückenhaft: Viele Seiten sind ganz oder teilweise geschwärzt, zahlreiche zentrale Dokumente fehlen vollständig.
Trump kaum erwähnt, Clinton häufig zu sehen
Auffällig ist zudem die ungleiche Präsenz prominenter Namen. In den bislang veröffentlichten Akten wird Präsident Donald Trump nur selten erwähnt. Sein Name taucht vereinzelt in Kontaktlisten, Nachrichtenbüchern oder Flugprotokollen auf, vielfach handelt es sich um bereits bekannte Informationen. Neue belastbare Details zu Trump enthalten die Unterlagen nicht.
Deutlich häufiger erscheinen dagegen Fotos und Erwähnungen des früheren Präsidenten Bill Clinton. Mehrere Bilder zeigen ihn unter anderem beim Schwimmen oder in Gesellschaft von Epsteins Vertrauter Ghislaine Maxwell. Kontext zu den Aufnahmen fehlt.
Clintons Sprecher kritisierte die Veröffentlichung der Fotos als politisches Ablenkungsmanöver und betonte, Clinton habe seine Kontakte zu Epstein abgebrochen, bevor dessen Straftaten bekannt wurden.
Überprüfungsprozess dauert an
Das Justizministerium verweist darauf, dass der Überprüfungsprozess andauere. Mehr als 1'200 Opfer oder deren Angehörige seien identifiziert worden, deren Schutz Vorrang habe. Weitere Dokumente sollen folgen, sobald sie geprüft und gegebenenfalls redigiert seien.
Ob damit die Erwartungen von Kongress und Öffentlichkeit erfüllt werden, bleibt offen. Schon jetzt ist klar: Die Veröffentlichung liefert kaum neue Erkenntnisse und löst Enttäuschung bei jenen aus, die vollständige Aufklärung erwartet hatten.

