Bei einem IS-Selbstmordanschlag vor einem Zentrum zur Registrierung von Wählern in Kabul sind 31 Menschen getötet worden. Weitere 54 Menschen wurden verletzt, wie das Gesundheitsministerium in der afghanischen Hauptstadt am Sonntag mitteilte.
Ein Vertreter der Polizei sprach von mindestens 25 Toten und 70 Verletzten. Demnach zündete der Attentäter am Eingang des Zentrums inmitten einer Menschenmenge Sprengsätze. Der Anschlag wurde in einem mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtteil im Westen der Stadt verübt.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte über ihr Internet-Sprachrohr Amak die Tat für sich. Zuvor hatte ein Taliban-Sprecher via Twitter erklärt, seine radikalislamische Gruppe stehe nicht hinter dem Anschlag.
Die afghanischen Behörden hatten eine Woche zuvor mit der Registrierung der Wähler für die Parlamentswahl im Oktober begonnen. In mehr als 7000 Wahlzentren können sich volljährige Afghanen zwei Monate lang für die Wahl registrieren lassen.
Afghanistan will am 20. Oktober die seit drei Jahren überfällige Parlamentswahl nachholen. Die Abstimmung sollte ursprünglich schon 2015 stattfinden, wurde aber wegen Sicherheitsbedenken und logistischer Probleme immer wieder verschoben. Die Wahl gilt als Generalprobe für die Präsidentenwahl, die im April 2019 stattfinden soll.
Die Behörden rechnen damit, dass neben den Taliban und dem IS auch örtliche Anführer und Milizen versuchen werden, die Abstimmung zu sabotieren. (sda/dpa/afp/reu)