Einen Tag nach dem Ausbruch eines Feuers in Spaniens grösster Reifendeponie hat die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle gebracht. Der am Brandort südlich von Madrid aufsteigende Rauch ist offenbar auch nicht mehr so giftig wie am Vortag.
Dies teilte die Regierung der Region Kastilien-La Mancha am Samstag mit. Die Bewohner einer Siedlung in der Kleinstadt Seseña, die die Nacht bei Bekannten oder in Sporthallen hatten verbringen müssen, durften in ihre Wohnungen zurückkehren. Allerdings empfahlen die Behörden, Türen und Fenster weiterhin geschlossen zu halten.
Auf der illegal angelegten Deponie waren etwa fünf Millionen Autoreifen gelagert. Die Presse warf den Behörden vor, die Warnungen vor den Umweltgefahren jahrelang ignoriert zu haben. Die Deponie war vor mehr als einem Jahrzehnt von der Justiz für illegal erklärt worden.
Dass nichts zur Beseitigung der Reifen unternommen wurde, lag auch daran, dass die Deponie auf der Grenze zwischen den Regionen Kastilien-La Mancha und Madrid liegt und die zuständigen Regierungen sich nicht einigen konnten.
Wegen des aufsteigenden giftigen Qualms war am Freitag eine Siedlung in Seseña mit etwa 6500 Menschen evakuiert worden. Die meisten Bewohner hatten nach dem Ausbruch des Feuers freiwillig die Flucht ergriffen. Etwa 1000 verliessen später auf Aufforderung der Behörden ihre Wohnungen. (sda/dpa)