Französische Datenschützer verhängen Strafe gegen Facebook

Französische Datenschützer verhängen Strafe gegen Facebook

16.05.2017, 13:12

Facebook ist wegen seines Umgangs mit Nutzerdaten in Frankreich zu einer Geldstrafe von 150'000 Euro verurteilt worden. Die französische Datenschutzbehörde Cnil warf dem Online-Netzwerk vor, für gezielte Werbung «massiv» private Daten von Internetnutzern auszuwerten.

Auch verfolge Facebook über ein Cookie das Verhalten von Nutzern auf anderen Internetseiten. Der US-Konzern verstosse damit gegen französisches Recht, teilte die Datenschutzaufsicht am Dienstag mit.

Die Behörde hatte Facebook Anfang 2016 öffentlich aufgefordert, sich an die geltenden französischen Vorschriften zu halten. Das Unternehmen habe aber keine zufriedenstellenden Antworten gegeben. Facebook Frankreich reagierte am Dienstag zunächst nicht auf eine Anfrage zu der Entscheidung.

Die Geldstrafe von 150'000 Euro ist die höchste, die die Datenschutzbehörde verhängen kann. Facebook hat vier Monate Zeit, um Berufung einzulegen.

Mit Blick auf die Auswertung von Nutzerdaten zum Zwecke gezielter Werbung erklärte die Cnil, dafür gebe es keine rechtliche Grundlage. Facebook-Nutzer könnten zwar Einfluss auf das Anzeigen von Werbung nehmen. Sie würden bei Einrichtung ihres Nutzerkontos oder zu einem späteren Zeitpunkt aber nicht der «massiven Kombination» ihrer Daten zustimmen und könnten sich dem auch nicht widersetzen.

Die Datenschutzbehörde kritisierte auch den Einsatz des Cookies «datr» durch Facebook. Damit würden auch Daten von Nicht-Facebook-Nutzern gesammelt, die eine Internetseite mit einer Facebook-Funktion besuchen. Nutzer würden darüber aber nicht «klar und präzise» informiert. (sda/afp/dpa)

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