Ju-Air stellt Flugbetrieb nach Absturz von «Tante Ju» ein
Nach dem Absturz einer Ju-52 am Piz Segnas hat die Ju-Air ihren Flugbetrieb bis auf Weiteres eingestellt. Noch herrscht über das Schicksal der Passagiere und der Besatzung keine Klarheit.
Auf ihrer Internetseite schrieb Ju-Air: «Das Team der Ju-Air ist tieftraurig und denkt an die Passagiere, die Crew und Familien und Freunde der Verunglückten.» Die Kantonspolizei Graubünden habe für Angehörige eine Hotline unter der Nummer 081 256 56 56 eingerichtet.
Die Polizei hatte am Sonntagmorgen per Twitter bestätigt, dass es sich bei der Unglücksmaschine am Piz Segnas um die Ju-52 HB-HOT handelt. Zu möglichen Opfern oder Absturzursachen machte die Polizei keine Angaben. Für den Nachmittag luden sowohl die Polizei wie auch die Ju-Air zu einer Medienkonferenz nach Flims GR.
Bis zu 20 Menschen im Flugzeug
Beim Absturz am Samstag könnten bis zu zwanzig Menschen in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Im Oldtimer-Flugzeug mit Baujahr 1939 finden 17 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder Platz.
Trägerorganisation der Ju-Air ist der Verein von Freunden der schweizerischen Luftwaffe (VFL). Dieser hatte in den 1980er-Jahren die drei ausgemusterten Maschinen der schweizerischen Luftwaffe übernommen. Die Maschinen der Ju-Air werden oft für Alpen-Rundflüge gebucht. Sie starten vom Militärflugplatz Dübendorf.
Die Absturzstelle liegt an der Westflanke des Berges Piz Segnas, auf etwa 2540 Metern Höhe. Die Bergungsarbeiten sollten am Sonntag fortgesetzt werden.
Am Samstag war ausserdem bei Hergiswil - rund zehn Kilometer südlich von Luzern am Vierwaldstättersee - ein Flugzeug abgestürzt. Eine vierköpfige Familie aus der Region mit zwei minderjährigen Kindern kam dabei ums Leben, wie die Polizei in Nidwalden berichtete. (sda)
