Im deutschen Wiesbaden hat am Sonntag der SPD-Bundesparteitag begonnen, auf dem sich die Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Andrea Nahles, zur Parteivorsitzenden wählen lassen will. Gegen sie tritt die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange an.
Es gilt als sicher, dass Nahles gewählt wird. Mit Spannung wird jedoch erwartet, welches Ergebnis sie nach den Personalquerelen der vergangenen Wochen erzielt.
Mit Nahles würde erstmals eine Frau an die SPD-Spitze rücken. Derzeit wird die Partei kommissarisch von Finanzminister Olaf Scholz geführt. Die Neuwahl wurde erforderlich, nachdem der frühere Vorsitzende Martin Schulz zurückgetreten war.
Vor der Wahl werden sich Lange und Nahles jeweils eine halbe Stunde den Delegierten vorstellen. Danach ist eine Fragerunde vorgesehen. Es wurde erwartet, dass das Wahlergebnis am frühen Sonntagnachmittag vorliegt.
SPD-Vizechef Thorsten Schäfer-Gümbel rief die SPD zur Geschlossenheit auf. Es dürfe künftig kein «Wir oder Ihr» mehr geben, sagte der hessische SPD-Vorsitzende. «Denn nur gemeinsam sind wir stark.» Er sei «stolz», dass auf dem Parteitag erstmals eine Frau an die SPD-Spitze gewählt werde.
Er mahnte zugleich eine inhaltliche Erneuerung der SPD an. Zentraler Dreh- und Angelpunkt müsse dabei für die Partei sein, wie aus «technischem Fortschritt sozialer Wohlstand für alle wird». Der Bundesparteitag findet in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden statt, weil in Hessen im Oktober eine Landtagswahl ansteht. (sda/afp)