Bei mehreren Unfällen mit Drachen sind in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zwei Kinder und ein Mann getötet worden. Laut der Polizei wurden ihnen die Kehlen durch Drachenschnüre aufgeschnitten, die durch feine Glassplitter gehärtet wurden.
Nach den tragischen Todesfällen ordnete die indische Regierung ein komplettes Verbot dieser Leinen an. Jeder, der künftig im Besitz der sogenannten Manjhas angetroffen wird, muss demnach mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren und einer Geldbusse von umgerechnet rund 1400 Franken rechnen.
Der Gerichtshof von Neu Delhi hatte noch in der vergangenen Woche vor den Gefahren der Schnüre gewarnt und dabei auf eine Reihe von tödlichen Vorfällen in den vergangenen Jahren hingewiesen.
Laut Polizei ereigneten sich alle drei Unglücke während der indischen Unabhängigkeitsfeiern am Montag, bei denen die Menschen traditionell gerne Drachen-Wettbewerbe veranstalten.
Zum Schneiden gegnerischer Schnüre
Die beiden vier und sechs Jahre alten Kinder wollten durch die Dachfenster ihrer Autos dem Spektakel zusehen, als sie sich in den Schnüren verfingen, sagte der stellvertretende Polizeichef Pushpender Kumar. Die messerscharfen Schnüre trafen auch einen 22-jährigen Motorradfahrer, während er über ein Viadukt fuhr. Medienberichten zufolge wurden zudem ein fünfjähriges Kind und ein Polizist schwer verletzt.
Der Unabhängigkeitstag am 15. August wird in vielen Städten des Landes mit Drachen-Wettbewerben begangen. Um die Schnüre der gegnerischen Drachen kappen zu können, bestreichen viele die Leinen ihrer eigenen Drachen mit feinen Glassplittern. Das macht sie besonders widerstandsfähig, aber auch scharf wie Rasiermesser. (sda/afp)