Wegen Mordverdachts ist ein russischer Politiker aus dem Nordkaukasus am Mittwoch im Föderationsrat in Moskau festgenommen worden. Das bestätigten die Ermittlungsbehörden.
Der Senator Rauf Araschukow wird demnach verdächtigt, 2010 an zwei Morden in seiner Heimat beteiligt gewesen zu sein. Eines der Opfer war den Ermittlern zufolge Vizechef einer Jugendbewegung. Ausserdem soll der Politiker Dokumente gefälscht haben, auf deren Grundlage er Mitglied des Föderationsrates von der Teilrepublik Karatschai-Tscherkessien wurde, hiess es in russischen Medienberichten. Er wurde noch am Mittwoch vernommen.
Die Festnahme erfolgte gleich zu Beginn der Sitzung. Sicherheitskräfte hätten den Eingang zu dem Sitzungssaal abgesperrt, hiess es. Zuvor hatte der Föderationsrat die Immunität des 32-Jährigen aufgehoben. Dort sass er den Angaben nach seit 2016. Er war Mitglied des Ausschusses für Wirtschaftspolitik.
Wenig später wurde auch der Vater des Senators in einem Büro des russischen Energieriesen Gazprom in St. Petersburg festgenommen. Ihm werde die Unterschlagung von 30 Milliarden Rubel (knapp 454 Millionen Franken) vorgeworfen. Im Zusammenhang mit den Vorwürfen gab es weitere Durchsuchungen. (aeg/sda/dpa)