Wenige Stunden vor der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem ist es am Montag an der Grenze zum Gazastreifen zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten gekommen.
Zwei Palästinenser seien getötet und 147 weitere verletzt worden, teilten Rettungskräfte in Gaza mit. Mehr als 90 Menschen seien durch Schüsse israelischer Soldaten verletzt worden, mehrere davon lebensgefährlich. Auch ein Journalist sei unter den Verletzten, teilte der palästinensische Rote Halbmond mit.
Massive Proteste
Auch in Ramallah im Westjordanland nahmen rund 5000 Palästinenser an einem Protestmarsch teil. Sie trugen palästinensische und schwarze Flaggen sowie Schlüssel. Damit wiesen sie auf ihre Forderung nach einer Rückkehr in die Gebiete hin, aus denen 1948 im Zuge der israelischen Staatsgründung Hunderttausende Palästinenser flohen oder vertrieben wurden. Demonstranten verbrannten auch eine US-Flagge.
An der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen setzten zahlreiche Palästinenser Reifen in Brand. Dichter schwarzer Rauch stieg in den Himmel. Nach Berichten von Augenzeugen versuchten mehrere Männer, den Grenzzaun zu Israel zu durchschneiden.
Israels Armee hat die Zahl ihrer Soldaten an der Gaza-Grenze verdoppelt. Seit Ende März sind dort bei gewaltsamen Konfrontationen von Palästinensern und israelischen Soldaten 55 Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden.
Feierliche Eröffnung
Der Botschaftssitz der Vereinigten Staaten in Jerusalem sollte am Nachmittag im Beisein von rund 800 Gästen aus Israel und den USA eröffnet werden. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach von einem «bewegenden Tag für das Volk Israel und den Staat Israel». Netanjahu zitierte am Montag bei Twitter aus der Bibel: «Als der Herr die Gefangenen Zions zurückbrachte, da waren wir wie Träumende.» (sda/dpa/afp/reu)