Managerlöhne: Gehaltsverdoppelung für PSA-Chef Tavares sorgt für Streit

Managerlöhne: Gehaltsverdoppelung für PSA-Chef Tavares sorgt für Streit

29.03.2016, 13:52

Eine Gehaltsverdoppelung für den Chef des französischen Autoherstellers PSA Peugeot Citroën, Carlos Tavares, sorgt in Frankreich für Streit.

Finanzminister Michel Sapin bezeichnete es am Dienstag im Sender France Inter als «schädlich», dass das Gehalt des Spitzenmanagers 2015 auf 5.24 Millionen Euro verdoppelt wurde. Die Vertreter des Staates im Konzernverwaltungsrat hätten gegen diese Gehaltserhöhung gestimmt, sie aber nicht blockieren können.

Bereits am Freitag war bekannt geworden, dass der 57-jährige Tavares für das vergangene Jahr 5.24 Millionen einstrich - 2014 lag sein Gehalt noch bei 2.75 Millionen Euro. «Das ist schädlich, das sieht jeder», sagte Sapin. «Derzeit sind Anstrengungen nötig, und diese müssen mehr oder weniger geteilt sein.»

Der französische Staat war 2014 beim kriselnden Autobauer eingestiegen, um eine drohende Pleite zu verhindern. Er hält knapp 14 Prozent der Anteile.

Kritik an der Gehaltsverdoppelung kam auch von den Gewerkschaften: Diese sei «nicht legitim», sagte der Generalsekretär der Gewerkschaft CFDT, Laurent Berger, dem Sender BFMTV.

«Erfolg belohnt»

Der Chef des französischen Arbeitgeberverbandes Medef, Pierre Gattaz, verteidigte den üppigen Lohn für den Spitzenmanager dagegen. Damit werde Tavares' «Erfolg belohnt», sagte Gattaz dem Sender France Info. Dem Konzernchef sei die Sanierung des Autoherstellers gelungen. Auch der Chef des PSA-Verwaltungsrates, Louis Gallois, verteidigte die Gehaltserhöhung als angemessen angesichts der Erfolge bei der Sanierung des Konzerns.

Tavares hatte PSA Peugeot Citroën Anfang 2014 inmitten einer schweren Krise übernommen und dem Konzern eine ehrgeizige Umstrukturierung für mehr Wettbewerbsfähigkeit verschrieben. Im vergangenen Jahr konnte der Autobauer erstmals nach Jahren der Verluste wieder einen Gewinn erzielen. Allerdings wurden in den vergangenen Jahren tausende Mitarbeiter entlassen, zudem mussten die Mitarbeiter ein Einfrieren ihrer Gehälter hinnehmen. (sda/afp)

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