Fünf Tage vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Peru sind Tausende gegen die Favoritin Keiko Fujimori auf die Strasse gegangen. «Keiko Nein» riefen die Demonstranten, die am Dienstag durch die Hauptstadt Lima zogen.
Die Demonstranten warnten vor einer Wahl der Tochter von Ex-Staatschef Alberto Fujimori warnten. Das Land dürfe nicht von «Drogenhändlern» regiert werden.
Die konservative Politikerin hatte die erste Wahlrunde im April gewonnen, die nötige Mehrheit für einen direkten Sieg aber verfehlt. Die 41-Jährige tritt nun am Sonntag in einer Stichwahl gegen den Zweitplatzierten, den 77-jährigen Pedro Pablo Kuczynski an.
Umfragen zufolge liegt Fujimori mit 46 Prozent in Führung. Damit könnte in Peru erstmals eine Frau an die Spitze des Staates aufsteigen.
Keiko Fujimoris Vater, der heute 77-jährige Alberto Fujimori, hatte das lateinamerikanische Land in den Jahren 1990 bis 2000 mit harter Hand regiert. Seit 2009 verbüsst er eine 25-jährige Haftstrafe wegen Korruption und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Er spaltet bis heute das Land, seine Tochter ging deshalb im Wahlkampf auf vorsichtige Distanz zu ihm.
Vorwürfe in erster Wahlrunde
Die erste Wahlrunde am 10. April war überschattet von Vorwürfen gegen Fujimori und andere Kandidaten, sie hätten versucht, Wähler mit Geschenken zu beeinflussen.
Am Sonntag sind nun noch einmal 23 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, einen Nachfolger für den scheidenden Präsidenten, den Linkspolitiker Ollanta Humala, zu wählen. Er durfte nach einer Amtszeit nicht wieder antreten. Das neue Staatsoberhaupt tritt am 28. Juli sein Amt an. (sda/afp)