Streit in Neuseeland über Maori-Begriffe in den Nachrichten

Streit in Neuseeland über Maori-Begriffe in den Nachrichten

01.12.2017, 09:16

In Neuseeland gibt es Streit über die Benutzung von Begriffen aus der Sprache der Maori-Ureinwohner in den Nachrichten. Beim öffentlich-rechtlichen Sender Radio New Zealand (RNZ) gehen regelmässig Beschwerden ein, wenn die zweite Landessprache benutzt wird.

Anlass zu Beschwerden gibt es etwa, wenn im Wetterbericht nicht von «New Zealand» die Rede ist, sondern von «Aotearoa», wie der Pazifikstaat in der Maori-Sprache Te Reo heisst. Maori Te Reo ist in Neuseeland ebenso wie Englisch offizielle Amtssprache.

Mit der Benutzung von Maori-Vokabular hatte als eine der ersten die Moderatorin Kanoa Lloyd begonnen, die selbst Maori-Wurzeln hat. Die Südinsel des Pazifikstaats nennt sie nun Te Waipounamu, die Nordinsel Te Ika-a-Maui.

Inzwischen haben das auch andere Medienleute übernommen. Bei der Frühstück-Sendung «Morning Report» gehen pro Tag ein halbes Dutzend Protestschreiben ein. Viele beklagen sich über «Kauderwelsch».

Radio New Zealand - das Gegenstück zur britischen BBC - wies die Kritik am Freitag zurück. Chefredaktor Paul Thompson bezeichnete die Benutzung von Maori-Wörtern als «natürlichen Teil der Arbeit». «Allgemein wird das von Zuschauern und Hörern gut aufgenommen.» Von den etwa 600'000 Maori unter den 4.7 Millionen Neuseeländern sprechen etwa 130 000 fliessend Te Reo. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!