Bei Luftangriffen auf Rebellengebiete im nordsyrischen Aleppo sind nach Angaben von Menschenrechtlern mindestens 28 Zivilisten umgekommen.
Auf einer Versorgungsstrasse sei am Freitag ein Bus getroffen worden, acht Insassen seien getötet worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Die Strasse hat eine grosse Bedeutung, weil sie die einzige Nachschubroute für die Rebellen in der heftig umkämpften Stadt ist. Die Beobachtungsstelle teilte mit, die Route sei momentan faktisch unterbrochen. Dies wurde zunächst nicht offiziell bestätigt.
Die insgesamt mindestens 18 Luftangriffe trafen seit dem Morgen verschiedene Stadtteile. Im Internet kursierende Videos zeigten zerstörte Gebäude und Opfer, die aus dem Schutt gezogen wurden. Es konnte zunächst nicht zweifelsfrei bestätigt werden, ob die Bilder am Freitag aufgenommen wurden. Die Menschenrechtler vermuten hinter den Angriffen Kampfjets der Regierung.
Aleppo gilt als das wichtigste Schlachtfeld in dem seit mehr als fünf Jahre andauernden Konflikt. Die Stadt wird teilweise von Einheiten von Präsident Baschar al-Assad, teils von Rebellengruppen kontrolliert.
Hilfsgüter sollen abgeworfen werden
Die Vereinten Nationen wollen die syrische Regierung am Sonntag um die Genehmigung bitten, Hilfsgüter über belagerten Gebieten abzuwerfen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Freitag aus Diplomatenkreisen. Die Entscheidung wurde während einer Sitzung im UNO-Sicherheitsrat hinter verschlossenen Türen getroffen.
UNO-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien habe in der Sitzung gewarnt, dass der Raum für humanitäre Hilfen schrumpfe. Die einzige Lösung sei, die Belagerungen komplett zu beenden.
Die Internationale Unterstützergruppe für Syrien (ISSG) hatte vergangenen Monat angekündigt, es werde das Welternährungsprogramm (WFP) dazu aufrufen, humanitäre Hilfe aus der Luft abzuwerfen, wenn es keinen Zugang zu den belagerten Gebieten gebe. (sda/dpa)