Bei einem Selbstmordanschlag in Kabul sind am Sonntag sieben Menschen getötet worden. Weitere 35 Personen wurden laut dem Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums verletzt, als eine Bombe an einer Ausgabestelle für Personaldokumente explodierte.
Der mit einer Sprengstoffweste ausgestattete Angreifer sei zu Fuss zu der Ausweisstelle in einem schiitischen Stadtteil im Westen der Hauptstadt gekommen, berichtete ein Sprecher des Innenministeriums. In der Behörden-Aussenstelle können Bürger Ausweise beantragen, die sie für die Teilnahme an Parlaments- und Provinzwahlen im Oktober benötigen.
Afghanistan will am 20. Oktober die seit drei Jahren überfälligen Wahlen nachholen. Die Abstimmungen sollten ursprünglich schon 2015 stattfinden, wurden aber wegen Sicherheitsbedenken und logistischen Problemen immer wieder verschoben.
In Teilen des Landes sind die Wahlen, die als Generalprobe für die im April 2019 geplante Präsidentschaftswahl gelten, durch den bewaffneten Konflikt mit den radikalislamischen Taliban gefährdet. Letztere haben seit dem Abzug der Nato-Kampftruppen 2014 grosse Gebiete Afghanistans wieder unter ihre Kontrolle gebracht. In den vergangenen Monaten verübten sie vermehrt Anschläge in Kabul. (sda/afp/reu)