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Der «Zapfen» ist ein unnatürlicher, muffiger, moderiger Geruchs- und Geschmacksfehler. Über seine Ursachen wird noch heute spekuliert. Vermutlich aber wird der «Zapfen» verursacht durch mangelhafte Desinfektion oder ungenügende Selektion des Korkens. Ebenso kann zufällige Wechselwirkung zwischen Chlor (Bleichmittel) und bestimmten Schimmelpilzen, die sich bei Korken- oder Weinherstellern einnisten, eine Ursache sein.
Bei den beschriebenen Vorgängen entsteht Trichloranisol (TCA), jene Substanz, die für den Zapfen verantwortlich ist. Meistens nimmt man diesen Geruch beim Öffnen der Flasche sofort war – und zwar mit der Nase. Korken und Wein riechen unangenehm. Dies stellt man auch fest, wenn man kein Weinkenner ist. Dennoch sollte man das Degustieren jemandem überlassen, der sich auskennt. Oder der mindestens so tun kann, als ob. Dies ist viel besser, als allen am Tisch ein unsicheres Gefühl zu verpassen und den Genuss zu vermiesen.
Wichtig: Hat man im Restaurant das Gefühl, einen Zapfenwein bekommen zu haben, dies bestimmt und mit Überzeugung dem Kellner melden. Lieber eine Flasche zurückgeben, als etwas runterwürgen, das einem nicht schmeckt.
Typisch für Zapfen (auch: Korkfehler) ist, dass der Geruch im Glas mit der Zeit immer unangenehmer und deutlicher wird. Im Zweifelsfall also einfach das Glas stehen lassen und nach 15 Minuten noch einmal riechen. Ist der Ton dann verflogen, handelt es sich nicht um einen Korkfehler. Wurde der Ton stärker, dann ist es nahezu sicher, dass man einen Wein mit Zapfen erwischt hat. Sehr selten ist es, dass sich der Zapfen «versteckt». Vorkommen kann, dass die Nase noch okay ist – und auch im Mund gibt's keine Auffälligkeiten. Erst im Nachhall (der Geruch, der nach dem Herunterschlucken direkt vom Rachen in die Nase steigt) erscheint ein Korkgeruch. Im Zweifelsfall lässt man jemand anderes probieren. Meistens nimmt man einen vermeintlichen Zapfen falsch wahr. Das Naturprodukt Wein wird einfach nur «anders» oder «schlechter» als eine Vergleichsflasche wahrgenommen.
Weine mit Drehverschluss können in extrem seltenen Fällen auch Zapfen haben, weshalb man im Restaurant auch den «Deckeli-Wii» degustieren sollte. Es kann sein, dass der Karton, der bei Drehverschlüssen oft als Abdichtung dient, mit TCA verunreinigt ist und dann zu einem identischen Fehler führt. Natürlich gibt es viele weitere mögliche Weinfehler, aber der Zapfen ist mit Abstand der häufigste.
Teilnahmeschluss ist der 1. Juni 2014. Die Gewinner/innen werden ausgelost und per Mail benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.