Schweiz
Klima

Die Schweiz bekommt unrühmlichen Titel

UNO-Klimakonferenz

Die Schweiz bekommt unrühmlichen Titel

04.12.2014, 02:1704.12.2014, 06:53
Mehr «Schweiz»

Die Schweiz hat die zweifelhafte Ehre, von Umweltschützern bei der UNO-Klimakonferenz in Lima zum «Fossil des Tages» gekürt worden zu sein. Das Land habe sich in einer Intervention nicht nur gegen verbindliche Finanzzusagen im Kampf gegen den Klimawandel ausgesprochen, begründete das Klima Aktionsnetzwerk (CAN) am Mittwoch die Entscheidung.  

Die Schweiz habe auch den Entwicklungsländern gedroht, dass jegliche Forderung in diese Richtung das Ergebnis in Lima gefährden könne. Andere Industrieländer, die EU und die USA seien nah dran gewesen, zu «Fossilen» gewählt zu werden, da auch sie bindende Finanzzusagen strikt abgelehnt und sich nicht mit Ruhm bekleckert hätten.

Zwischen 340 und 650 Milliarden Dollar für den Klimaschutz

Weltweit fliessen jährlich etwa zwischen 340 und 650 Milliarden Dollar in den Klimaschutz. Das geht aus einem Zweijahresbericht des Finanzkomitees des UNO-Klimasekretariats für die Jahre 2011 und 2012 hervor, der am Mittwoch bei der UNO-Konferenz in Lima vorgestellt wurde. Die Ausgaben umfassen private und staatliche Ausgaben. Doch sind die Subventionen für Öl und Gas und Investitionen in fossile Brennstoffträger demnach fast doppelt so hoch.

Die Differenz zwischen Mindest- und Höchstbetrag ergibt sich aus unterschiedlichen Ansätzen, welche Ausgaben als klimaschutzrelevant angerechnet werden. Die Unterstützung der Industrieländer für die Entwicklungsländer wird auf jährlich 35 bis 50 Milliarden US-Dollar beziffert. Enthalten sind auch staatliche Entwicklungshilfe und Mittel von Entwicklungsbanken. Die Chefin des UNO-Klimasekretariats, Christiana Figueres, sagte, die Finanzierung sei entscheidend für das Ziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. (dhr/feb/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
«Der Bund als Totengräber der Schweizer Warmblut-Pferdezucht» – Rösti soll es richten
Hunderte an Subventionen richtet der Bund aus. Nun will er eine kürzen: Die Tierzuchtbeiträge für Sportpferde sollen abgeschafft werden - zum Entsetzen der Betroffenen. Weshalb sie auf Bundesrat Albert Rösti hoffen können.

Daniel Steinmann ärgert sich, das spürt man selbst durchs Telefon. Eine Ungleichbehandlung sei das, kritisiert er. Der Präsident des Zuchtverbands CH-Sportpferde (ZVCH) enerviert sich über die Pläne des Bundes: Dieser will ab 2026 keine Förderbeiträge mehr für die Sportpferdezucht ausrichten.

Zur Story