Der FCB spielt in Luzern mit dem Ex-FCL-Stürmer Darian Males als hängende Spitze und damit in einem 4-4-1-1 statt einem 4-2-3-1 System. Das mag auf dem Papier nur ein kleiner Unterschied sein, doch auf dem Platz kommen sowohl Males als auch Cabral in diesem System öfter gefährlich an den Ball.
Dass der FCB in diesem Spiel gleich zu acht hochkarätigen Chancen kommt, liegt auch am schnellen Umschalten, das sich gegen die nach Ballverlust oft unsortierte FCL-Defensive als geeignetes Mittel herausstellt.
Doch nicht nur per Konter ist der FCB gefährlich. Durch schnelle Verlagerungen und Diagonalbälle gelingt es Rahmens Team immer wieder, in den Rücken der FCL-Fünferkette zu kommen und dann im Zentrum einen Abnehmer für die Hereingabe zu finden. So sprüht der FCB nur so vor Spielfreude.
In Luzern sind es die Schreie der Spieler, die auf die Tribüne hallen. Allen voran Fabian Frei, der fast jede Aktion auf dem Feld kommentiert und so sein Team organisiert. Nur selten kommen Rufe von der Trainerbank, wie es die Spieler von Ciriaco Sforza gewohnt waren. Ein «Aufrücken», oder ein «Gut Edon!», sind einige wenige Ausnahmen, bei denen auch Rahmen zu hören ist. Dafür spricht er nach dem Spiel ausführlich und klar über seine Ideen und seine Emotionen, welche dieses Auftaktspiel mit dem späten Happy End ausgelöst haben.
Edon Zhegrova war zuletzt völlig ausser Form. Trotzdem bringt Rahmen den Kosovaren, der an guten Tagen den Unterschied ausmachen kann, von Beginn an. Und Zhegrova zahlt das Vertrauen mit Einsatz, Spielfreude und zwei Toren zurück.
28 Jahre betrug der Altersdurchschnitt der Startelf. Pululu, Marchand, von Moos, Palacios und Bunjaku spielten nur für die U21. Bei seinem Debüt als FCB-Trainer setzt Rahmen voll auf die Karte Erfahrung. Doch er sagt: «Auch die Jungen werden unter mir Chancen erhalten.»
Hoffentlich lässt Doppel-B ihm Zeit. Könnte nächste Saison was werden. Ich gönne es YB, aber das ist ja richtig langweilig an der Spitze...