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«Todesstrasse» A6 Lyss-Biel soll sicherer werden

Flavio Iseli, der seinen langjährigen Schulkollegen in einem tödlichen Verkehrsunfall verlor, fordert eine Sicherheitsleitblanke auf der Autobahn.
Flavio Iseli, der seinen langjährigen Schulkollegen in einem tödlichen Verkehrsunfall verlor, fordert eine Sicherheitsleitblanke auf der Autobahn.

«Todesstrasse» A6 Lyss-Biel soll sicherer werden

Eine Petition fordert, dass die A6 zwischen Lyss und Biel mit einer Leitplanke ausgestattet wird. Dass der Initiant Flavio Iseli den Aufruf vor einer Woche gestartet hat, hat einen tragischen Hintergrund.
15.11.2022, 15:0015.11.2022, 15:00
David Kocher / ch media
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Am Sonntag, 6. November, verstarb in Studen ein 23-Jähriger bei einem Verkehrsunfall. Es ist dies bei weitem nicht der einzige Unfall auf der A6.

Vom tödlichen Unfall persönlich betroffen war auch Flavio Iseli. Der Verstorbene war ein sehr guter Schulfreund, wie Iseli erzählt. Als Reaktion startete er eine Petition: «Wie viele müssen noch sterben für eine Leitplanke?», schreibt der Initiant auf der Petitionsseite. Der Unfall, der seinem Freund das Leben gekostet hat, hätte seiner Meinung nach mit einer Leitplanke in der Mitte verhindert werden können.

«Die Petition ist entstanden, weil diese Strecke sehr stark befahren ist und es sehr viele Verkehrsunfälle gibt – oft auch tödliche», erklärt Iseli. «Ich hoffe und erwarte, dass es eine Veränderung gibt.»

Astra: Leitplanke auf der Strecke sei «kontraproduktiv»

Das für die A6 zuständige Verkehrsamt für Strassen ASTRA habe den Unfall und die Petition zur Kenntnis genommen, wie Mediensprecher Lukas Studer erklärt: «Jeder Unfall ist einer zu viel, wir nehmen das mit Bestürzung wahr.»

Auf der A6 Lyss-Biel verzeichnete man in den letzten fünf Jahren über 100 Unfälle – auf die ganze Strecke verteilt. «Eine Leitplanke auf dieser Strecke ist auch eher kontraproduktiv, da sie nur wenige Unfälle verhindern könnte», so Studer. «Die meisten sind Auffahrunfälle, wo eine Leitplanke nichts nützen wurde.»

Gemäss Analyse hätte solche Infrastruktur beim Unfall Anfang November nicht geholfen. Leitplanken auf dieser Strecke ohne Pannenstreifen hätte auch zur Folge, dass Rettungskräfte viel schlechter zum Unfall gelangen könnten und bei Unterhaltsarbeiten die Strecke gesperrt und umgeleitet werden müsste, führt Lukas Studer aus.

Trotzdem könnte sich die «Todesstrasse», wie sie vom Initiant genannt wird, bald verbessern. Es laufe ein Projekt, wie der Astra-Mediensprecher erklärt, bei welchem die ganze Strecke saniert werden soll. Dabei sei auch die Sicherheit Thema.

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