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Starlink-Alternative: Vodafone testet Breitband-Internet aus dem Weltall

Visualisierung der AST SpaceMobile-Satelliten, die den Planeten umkreisen.
Visualisierung der 65 Quadratmeter grossen «Bluebird»-Satelliten, die den Planeten umkreisen.Bild: Ast SpaceMobile

Vodafone testet Breitband-Internet aus dem Weltall – und nimmt Starlink ins Visier

Mit einem normalen Handy ist in Grossbritannien der weltweit erste Satelliten-Videoanruf aus einer Region ohne Netzabdeckung getätigt worden. Noch gibt es allerdings mehrere Haken.
30.01.2025, 15:0230.01.2025, 15:54
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Der britische Telekom-Konzern Vodafone hat nach eigenen Angaben den ersten satellitengestützten Video-Anruf mit einem herkömmlichen Mobilgerät in einer Gegend ohne Mobilfunkabdeckung durchgeführt. Der Anruf wurde am Mittwoch von einem Berg in Westwales getätigt, wie die BBC berichtete.

Vodafone spricht in einer Medienmitteilung von einem historischen Moment. Es handle sich um «den derzeit einzigen Satellitendienst der Welt, der mobiles Breitband direkt für mehrere normale 4G- oder 5G-Smartphones anbietet».

Tatsächlich hatte SpaceX schon 2024 seinen eigenen satellitengestützten Starlink-Videoanruf zwischen zwei in den USA ansässigen Mitarbeitern mithilfe «unmodifizierter Mobiltelefone» demonstriert. Allerdings fand der Test in einer Gegend mit Mobilfunk-Empfang statt.

Am selben Tag sorgte Elon Musks Unternehmen auch wegen einer Kooperation mit Apple für Schlagzeilen. Kunden des US-Mobilfunkanbieters T-Mobile können nun testweise SMS über SpaceX-Satelliten verschicken und empfangen, wobei sie ihr Gerät nicht Richtung Himmel halten müssen. Voraussetzung ist jedoch ein neueres iPhone-Modell, die Technik ist ab dem iPhone 14 verbaut. Der sogenannte «Direct-to-Cell»-Dienst kann vorläufig nur Text übermitteln. Wann Anwendungen mit grösseren Datenmengen (Sprache, Bilder/Videos) möglich sein werden, hat das Unternehmen nicht mitgeteilt.

Die Pläne von Vodafone sind ambitiöser. Noch 2025 will man den ersten kommerziellen Direct-to-Smartphone-Breitband-Satellitendienst in Grossbritannien anbieten. 2026 sollen «schrittweise» weitere Länder in Europa folgen. Es sollen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich sein.

Was die Hardware im Weltall betrifft, kooperiert der britische Konzern mit einem SpaceX-Konkurrenten, der amerikanischen Firma AST SpaceMobile.

Wie funktioniert's?

Durch die Satellitenverbindung können herkömmliche Smartphones auch dann wie gewohnt mit vollem Internetzugang funktionieren und genutzt werden, wenn sonst kein Empfang besteht.

Vodafone ist dafür eine Partnerschaft mit dem Satellitenentwickler AST SpaceMobile eingegangen. Noch verfügt das 2017 gegründete Unternehmen über relativ wenige Satelliten im Orbit. Der Test am Montag musste sorgfältig geplant werden, damit einer der Satelliten zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.

Das PR-Erklärvideo:

Den zukünftigen Nutzern wird nicht weniger als eine perfekte Internet-Abdeckung in Aussicht gestellt. Und zwar ganz egal, wo man sich gerade befindet. Die Geräte sollen automatisch zwischen dem Weltraum-Netz und dem Mobilfunknetz am Boden wechseln, wodurch Verbindungsprobleme der Vergangenheit angehören. Die Breitband-Satelliten sind also mehr eine Ergänzung als ein Ersatz für Mobilfunk-Antennen am Boden.

Vodafone ist Hauptinvestor bei AST SpaceMobile. Die Preise für das Satelliten-Breitband-Internet, das ohne Schüssel funktioniert, sind nicht bekannt.

Und die Haken?

Wie bei Apples Satelliten-Notrufdienst ist eine ungehinderte Sichtverbindung zum Satelliten erforderlich, um schnelle Datenübertragung zu gewährleisten.

Laut unabhängigen Fachleuten müssen zudem noch behördliche Hürden genommen werden und weitere Satelliten ins All gelangen, damit der Dienst starten kann.

Wie bei anderen vergleichbaren Diensten werde eine Konstellation aus mehreren Satelliten benötigt, um ein Mobilfunksignal bereitzustellen, heisst es in einem Frage-und-Antwort-Beitrag von Vodafone.

Geplant sei eine globale Abdeckung. In der Äquator-Zone sollen 20 Satelliten gestartet werden, um den Zugang zur Konnektivität in einer Region Afrikas zu ermöglichen, in der etwa 1,6 Milliarden Menschen leben.

Diese Satelliten bewegen sich auf einer niedrigen Erdumlaufbahn, im sogenannten Low Earth Orbit (LEO), rund 500 Kilometer über der Erdoberfläche. Und der Raum in dieser Sphäre ist logischerweise begrenzt.

Astronomen warnen

Die internationale Astronomiegemeinschaft sei besorgt über die rasch steigende Zahl von Satelliten in niedrigen Erdumlaufbahnen, die astronomische Bilder verfälschen können, zitiert die BBC kritische Fachleute.

Laut der britischen Astrophysikerin Megan Argo macht es die Zunahme an Satelliten immer schwieriger, das Universum zu erforschen.

«Satelliten sind nicht nur optisch hell, sie sind auch relativ warm, leuchten also im Infrarotbereich und senden Radiosignale zur Erde, die in mehreren Bereichen des elektromagnetischen Spektrums zunehmend unsere Sicht auf das Universum verdecken.»

Was nicht nur Katastrophenfilm-Fans aufhorchen lässt: Das Aufspüren potenziell gefährlicher Asteroiden, die eines Tages auf der Erde einschlagen könnten, werde wegen der Satelliten-Flut immer schwieriger.

Quellen

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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kann(nid)verstaan
30.01.2025 16:31registriert Februar 2020
Ich kann technisch nicht nachvollziehen, was hier steht, da ich nicht entsprechend ausgebildet bin.
Aber ich kann festhalten, dass ich alle Bestechungen unterstützen will, die Musks noch ziemlich heftige Vorherrschaft in diesen Dingen schmälert. Am allerbesten, wenn wir das im alten Europa hinkriegen, um nicht eine Abhängigkeit durch eine andere zu ersetzen.
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