Apple-User haben seit mehr als zwei Jahren die Möglichkeit, Notfallmeldungen per Satellit zu versenden. Diese inzwischen auch in der Schweiz und in Deutschland verfügbare Funktion ist für Situationen gedacht, in denen kein Mobilfunkempfang oder WLAN-Internet zur Verfügung steht.
In den USA geht Apple jetzt noch einen Schritt weiter. Dort hat der Techkonzern überraschend mit Elon Musks Unternehmen SpaceX und T-Mobile die Unterstützung für Starlink-Satelliten freigeschaltet, wie das US-Magazin «Bloomberg» berichtete (siehe Quellen).
Die Funktion wird mit der am Montagabend veröffentlichten iOS-Version 18.3 eingeführt. Damit steht iPhone-Usern eine Alternative zu Apples eigenem Satelliten-Kommunikationsdienst zur Verfügung.
Bloomberg-Techjournalist Mark Gurman bezeichnet das Software-Update, das die Technologie unterstützt, als einen «unauffälligen Schachzug» und die Kooperation der Unternehmen als «Überraschung».
Der amerikanische Provider T-Mobile hat laut Bloomberg damit begonnen, die eigene Kundschaft zu einer Testphase des Starlink-Dienstes einzuladen. Demnach erhielten Nutzer eine Textnachricht von T-Mobile: «Sie sind in der T-Mobile Starlink-Beta. Sie können jetzt SMS per Satellit von praktisch überall aus versenden.»
Anders als bei Apples bestehendem Satellitendienst mit Globalstar müsse das iPhone für die Starlink-Verbindung nicht zum Himmel ausgerichtet werden. Die Datenübertragung funktioniert demnach auch bei in der Tasche getragenen Mobilgeräten automatisch.
In einem Beitrag auf seiner Plattform X schrieb Tech-Milliardär Musk, dass Starlink die Übertragung von niedrig aufgelösten Bildern, Musik und Podcasts unterstützt. Irgendwann sollen iPhone-Besitzer auch kurze Videos über das Satellitennetzwerk verschicken können, so Musk.
Die erste Version von Starlink-Übertragungen für iPhones ist ausschliesslich für SMS vorgesehen. Sowohl SpaceX als auch T-Mobile planen, diese Verbindung künftig auch für Daten und Sprachanrufe nutzen zu wollen.
Der Satelliten-Notruf bei Smartphones ist keine reine Softwarefunktion: Hardware-Komponenten im iPhone ermöglichen die Kommunikation mit dem Satelliten-Netzwerk. Eine Nachrüstung per Softwareupdate für ältere iPhones ist nicht möglich. Darum steht die Funktion erst ab dem iPhone 14 (2022 lanciert) zur Verfügung.
Apple hatte den Satelliten-Notruf im Herbst 2022 in den USA eingeführt – wenig später kam der Dienst auch nach Deutschland. Die Funktion erlaubt es Usern, die in einer Region ohne Mobilfunkempfang in eine Notlage geraten, via Satellit einen Notruf abzusetzen.
(t-online/dsc)