Wissenschaftler der Pennsylvania State University (USA) haben einen Lithium-Ionen-Akku präsentiert, der sich in nur zehn Minuten zu 80 Prozent laden lassen soll, was für eine Reichweite von 480 Kilometern genügt. Das ist ein deutlich schnellerer Ladevorgang als bei bisherigen Batterien. Die Entwicklung hat allerdings einen Nachteil.
Der Trick der Forscher liegt in dünnen Folien aus Nickel, die in den Akku eingearbeitet sind, wie «Spiegel Online» berichtet. Wenn durch sie ein Strom geleitet wird, heizen sie sofort auf und erwärmen die Batterie auf 60 Grad. Durch diesen Temperaturanstieg werde es möglich, die Batterie anschliessend mit einer enormen Energiemenge zu speisen.
Das erscheint zunächst widersinnig. Denn das Erwärmen der Batterie beim Laden soll vermieden werden, da dabei unerwünschte Effekte auftreten. Beispielsweise kann die Hitze zum Zersetzen bestimmter Stoffe führen. Die US-Forscher erwärmen ihre Batterie jedoch nur für sehr kurze Zeit, sodass die negativen Folgen weitgehend ausbleiben.
Das hätten Messungen bestätigt, wie es in dem Bericht heisst. Demnach hat die Batterie der Forscher selbst nach 2'500 Ladevorgängen noch eine Kapazität von mehr als 90 Prozent. Das ist ein besseres Ergebnis als von der Industrie erwartet wird.
Zunächst wurde die Batterie nur unter idealen Bedingungen im Labor aufgeladen. Vor der anschliessenden Entladung liessen die Forscher zehn Minuten zum Abkühlen vergehen. Bewiesen ist auch noch nicht, ob die Technik in einem Batteriepaket mit vielen gebündelten Zellen funktioniert. Unter Umständen lässt der Durchbruch also doch noch etwas auf sich warten.
Einen etwas anderen Weg geht der britische Batterie-Spezialist Echion Technologies: Das Geheimnis der Schnellladung soll in einem Materialgemisch stecken, das dem Akku bei der Fertigung beigegeben wird. So soll das Laden nur sechs Minuten dauern – derzeit dauert das Aufladen bis zu mehreren Stunden, was viele Käufer abschreckt.