Gesellschaft & Politik

G7-Gegnerin muss nach Clash mit Polizei ins Krankenhaus. Und: Obama gibt sich ganz bayerisch

Prost, Mr. Obama!
Prost, Mr. Obama!Bild: Markus Schreiber/AP/KEYSTONE

G7-Gegnerin muss nach Clash mit Polizei ins Krankenhaus. Und: Obama gibt sich ganz bayerisch

07.06.2015, 04:0707.06.2015, 14:51
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Mehrere G7-Gegner sind nach Angaben ihres Aktionsbündnisses bei der gewaltsamen Auseinandersetzung mit der Polizei am Samstag verletzt worden. Eine Frau habe die Nacht im Spital verbringen müssen, sagte am Sonntag Georg Ismael, einer der Sprecher von «Stop G7 Elmau».

Bei anderen Demonstranten sei es zu einem Fingerbruch, einem ausgerenkten Ellbogen und Verätzungen der Haut gekommen.

Die Polizei sagte auf Anfrage, ein Demonstrant sei medizinisch behandelt worden; weitere Informationen lägen ihr nicht vor. Am Samstagnachmittag hatte es bei Protesten in Garmisch-Partenkirchen vereinzelte Zwischenfälle gegeben. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein. 

Bei den G7-Protesten ist es am Sonntag nahe Garmisch-Partenkirchen zu einer ersten Sitzblockade gekommen. Elf Demonstranten blockierten die als Zufahrt zu dem Tagungshotel in Elmau wichtige Bundesstrasse 2.

G7-Protestler und Polizisten geraten aneinander.
G7-Protestler und Polizisten geraten aneinander.Bild: EPA/DPA

Sie trugen ein Plakat mit der Aufschrift: «Wir sehen nur Einschüchterung, Abschottung und Willkür». In Richtung Polizei riefen sie: «Wir sehen nur Marionetten.» Teilnehmer der Protestaktion sagten einem AFP-Reporter, sie seien in der Nacht zum Sonntag aufgebrochen und hätten sich unbemerkt von der Polizei durch die Wälder bis zur B2 durchgeschlagen. Am Ort der Blockade zog ein Grossaufgebot der Polizei auf. Das weitere Vorgehen der Einsatzkräfte war zunächst unklar.

Obama in München gelandet

US-Präsident Barack Obama ist zum G7-Gipfel in Bayern eingetroffen. Obama landete auf dem Münchner Flughafen. Auf dem Rollfeld wurde er von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer empfangen. Mit dabei war am Sonntagmorgen eine Delegation bayerischer Bürger. Das Gipfeltreffen der sieben wichtigen Industriestaaten beginnt am Mittag im Schloss Elmau in Bayern und dauert bis Montag. Vor Beginn des Gipfels treffen sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merken und Obama im kleinen Ort Krün bei Elmau. Geplant ist unter anderem eine gesellige Begegnung mit Bürgern.

Barrieren aus Menschen verhindern ein Weiterkommen.
Barrieren aus Menschen verhindern ein Weiterkommen.Bild: Getty Images Europe

Merkel erwartet als Gastgeberin des Gipfels die Staats- und Regierungschefs der USA, Kanadas, Frankreichs, Italiens, Japans und Grossbritanniens. Zentrale Themen am Treffen der Staats- und Regierungschefs sind der Konflikt mit Russland, die Griechenland-Krise und die Klimapolitik.

Mehr als 30'000 Menschen demonstrieren gegen G7-Gipfel

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Mehr als 30'000 Menschen demonstrieren gegen G7-Gipfel
Mit einer Grosskundgebung in München haben Gegner des G7-Gipfels ihre Proteste gegen das Treffen der sieben wichtigen Industrienationen eingeläutet.
quelle: getty images europe / sean gallup
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Der russische Präsident Wladimir Putin wurde wegen der Annexion der Krim im vergangenen Jahr aus der G8 ausgeschlossen. Putin attackierte vor dem Gipfel den Westen. Seine in den USA und Europa umstrittene Politik sei «bloss eine Antwort auf die Bedrohungen, die an unsere Adresse gerichtet sind», sagte Putin der italienischen Zeitung «Corriere della Sera».

Der Konflikt in der Ukraine sei die Folge «unprofessioneller Handlungen» der USA. Die USA und die EU müssten zudem Druck auf die Ukraine für eine Umsetzung des Friedensplanes von Minsk ausüben.

Sternmarsch hat begonnen

In Garmisch-Partenkirchen begannen derweil Gegner des G7-Gipfels ihren Sternmarsch in Richtung Schloss Elmau. Mehr als zweihundert Demonstranten starteten mit Fahrrädern vom Garmischer Bahnhof aus. Dies berichtete AFP-Reporter. Mehrere hundert Protestteilnehmer wollten sich nach Angaben der Veranstalter kurz darauf zu Fuss auf den Weg machen.

Das Polizeiaufgebot für den G7-Gipfel ist gigantisch.
Das Polizeiaufgebot für den G7-Gipfel ist gigantisch.Bild: EPA/DPA

Weil den G7-Gegnern ihre ursprünglich angemeldete Strecke nicht genehmigt worden war, muss der Sternmarsch vor dem von den Behörden festgelegten Sicherheitsbereich um Schloss Elmau enden. Dieser ist mehrere Kilometer um das Tagungshotel gezogen und liegt damit deutlich ausserhalb der Hör- und Sichtweite des Treffens der Staats- und Regierungschefs der sieben grössten Industrienationen.

Am Samstagabend hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entschieden, dass auch eine zwischenzeitlich genehmigte 50-köpfige Protestdelegation nicht in Hör- und Sichtweite von Schloss Elmau protestieren darf. (sda/dpa)

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