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Argentinien: Regierung nach Drogen-Vorwürfen aus Spanien gegen Milei würend

Nach Drogen-Vorwurf gegen Milei: Buenos Aires pöbelt gegen spanische Regierung

05.05.2024, 14:51
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Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei ist wütend auf Spaniens Transportminister Oscar Puente und hat dessen Entlassung nahelegen lassen. Der Sozialist Puente hatte sich den Zorn des im Wahlkampf bisweilen mit einer Motorsäge und drastischen Worten auftretenden Südamerikaners zugezogen, indem er ihn verdächtigte, möglicherweise Drogen zu nehmen.

FILE - Argentina's President Javier Milei speaks during the Conservative Political Action Conference, CPAC 2024, at the National Harbor, in Oxon Hill, Md., Feb. 24, 2024. (AP Photo/Jose Luis Maga ...
Argentiniens Präsident Javier Milei.Bild: keystone

Darauf reagierte Buenos Aires mit einem Rundumschlag gegen die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez. Argentiniens Innenminister Guillermo Francos legte Sánchez in einem Interview bei Radio Mitre sogar nahe, Puente zu entlassen. Milei hat sich auch schon mit den Präsidenten Mexikos und Kolumbiens überworfen.

In einer ersten Reaktion auf Puentes Drogen-Worte hatte die rechtsgerichtete Regierung in Buenos Aires Sánchez frontal angegriffen. Der Sozialist habe ja wohl «wichtigere Probleme zu bewältigen wie etwa die Korruptionsvorwürfe gegen seine Frau (Begoña Gómez)», stand in einer offiziellen Erklärung der Casa Rosada. Zudem setze Sánchez durch einen Pakt mit Separatisten die Einheit Spaniens aufs Spiel, gefährde spanische Frauen durch illegale Einwanderung und die Mittelschicht durch eine «sozialistische Politik, die nur Armut und Tod» bringe.

epa11219554 Spain's Minister for Transport Oscar Puente addresses the media as he arrives to attend the plenary session to debate and vote on the so-called Amnesty Law at the Lower House in Madri ...
Oscar Puente zieht den Unmut der argentinischen Regierung auf sich.Bild: keystone

Spanien ging auf den Wutausbruch in Buenos Aires nicht weiter ein. In einer knappen Erklärung des Aussenministeriums in Madrid wurden die «unbegründeten» Äusserungen «kategorisch» zurückgewiesen und Puentes Drogen-Verdacht nicht erwähnt.

Dass Milei bei seinem ersten Spanien-Besuch als Präsident im Mai weder Sánchez noch König Felipe VI. treffen will, sondern stattdessen Wahlkampf für die rechtspopulistische Vox für das EU-Parlament machen, dürfte die Beziehungen nicht gerade verbessern. (dab/sda/dpa)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chuchichäschtli
05.05.2024 15:40registriert März 2022
Dass hier einer so betupft reagiert sagt ja schon alles.
Bei seiner Reaktion und vor allem ist es ja nicht so abwegig dass es in Argentinien auch im Sommer schneit.
El boludo tiene ojos de perico.
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KOHL
05.05.2024 16:20registriert März 2019
Kann man einmal aufhören, die Regierung als rechtsgerichtet zu betiteln: es ist eine libertäre Richtung. Und nein, ich bin auch nicht mit allem einverstanden was der Herr betreibt, jedoch ist er der einzige Lateinamerikanische Oräsident, der sich vorbehaltlos hinter die Ukraine gestellt hat und gegen Putin ist.
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