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Hochwasser flutet Teile Deutschlands – und jetzt kommt Dauerregen

28.12.2023, Niedersachsen, Drakenburg: Eine Stra
Eine Strasse im Landkreis Nienburg/Weser ist überschwemmt.Bild: keystone

Hochwasser flutet Teile Deutschlands – und jetzt kommt Dauerregen

Auch am Freitag dürfte die Hochwasserlage in Teilen Deutschlands angespannt bleiben. Eine zentrale Frage ist, wie viel Regen fällt.
29.12.2023, 06:53
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t-online

In den Hochwassergebieten bleibt die Lage bedrohlich. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt zum Teil ergiebige Regenfälle voraus. Angespannt ist die Lage in Niedersachsen, wo etwa die Metropole Hamburg liegt. Auch im Osten Deutschlands sind noch viele Feuerwehren im Dauereinsatz.

In Niedersachsen sind Gebiete an den Flüssen Aller, Leine und Weser im südlichen und mittleren Landesteil betroffen. Dort verschärfte sich die Situation am Donnerstag weiter. Nicht mehr überall konnten die Deiche den Wassermassen standhalten. Landesweit sind Tausende Hilfskräfte im Einsatz. An einigen Orten wurden Evakuierungen vorbereitet. In der Gemeinde Langlingen im Landkreis Celle verliessen in der Nacht zum Freitag etwa 120 Menschen vorsorglich ihre Häuser und Wohnungen. Am Freitagvormittag will die Landesregierung bei einer Pressekonferenz einen aktuellen Stand zur Hochwasserlage geben.

28.12.2023, Niedersachsen, Lilienthal: Helfer stehen hinter einem durchweichten Deichabschnitt an der W
Helfer stehen hinter einem durchweichten Deichabschnitt an der Wörpe.Bild: keystone
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Ein Mann steht mit seinem Hund auf der überfluteten Landstrasse zwischen Harkenbleck und Wilkenburg in der südlichen Region Hannover.Bild: keystone

«Aussergewöhnliches Ereignis» festgestellt

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte am Donnerstag, ein Hochwasser dieses Ausmasses habe es zuvor nicht gegeben. «Experten warnen seit langem davor, dass die immer häufigeren Wetterextreme mit dem Klimawandel zusammenhängen», sagte er. Laut Innenministerium wurde in sechs Landkreisen sowie der Stadt Oldenburg ein sogenanntes aussergewöhnliches Ereignis festgestellt. Mit dieser Massnahme können Landkreise beispielsweise einfacher auf Hilfskräfte zugreifen.

Auch rund um Bremen gibt es noch keine Entwarnung. Nach Angaben der Behörden vom Donnerstagabend sind entlang der Wümme im Bereich Katrepel zahlreiche Häuser von Wasser umschlossen und ohne Strom. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner hätten dieses Gebiet verlassen. Im Ortsteil Timmersloh stehe das Wasser an den Deichen. Strassen und Felder seien überschwemmt. Den Angaben der Innenbehörde nach mussten bereits mehrmals Massnahmen zur Deichsicherung erfolgen.

Noch keine Entwarnung an der Elbe

An der Elbe in Dresden wird mit steigenden Pegelständen gerechnet. Am frühen Donnerstagnachmittag wurden 5.92 Meter gemessen. Das war weiterhin knapp unter der Sechs-Meter-Marke, ab der die zweithöchste Alarmstufe 3 gelten würde. Die Landeshochwasserzentrale rechnete damit, dass diese Grenze am Freitagmorgen überschritten wird - allerdings mit maximal 6.01 Meter nur sehr geringfügig. Normal ist in der Elbe in der Landeshauptstadt ein Wasserstand von 2.00 Metern.

Die Hydrologen erwarteten ab Freitag einen Rückgang des Elbe-Hochwassers, wie ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sagte. Es werde nur örtlich geringer Regen erwartet, im tschechischen Einzugsgebiet der Elbe bis Freitag weder Niederschläge noch Schneeschmelze.

26.12.2023, Sachsen, Dresden: Eine Passantin steht an einem vom Hochwasser der Elbe
Eine Passantin schaut auf die Elbe in Dresden.Bild: keystone

Wehröffnung lässt Wasser über Felder fliessen

Flussabwärts in Magdeburg und Schönebeck in Sachsen-Anhalt öffnete der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft am Donnerstag das Pretziener Wehr. Damit wird etwa ein Drittel des Elbe-Wassers an den beiden Städten vorbei durch einen Umflutkanal und über Wiesen und Felder geleitet, ehe es wieder in die Elbe fliesst.

Im Norden Thüringens richten sich die Blicke auf die Talsperre Kelbra, von der Wasser abgelassen wurde. Im Dorf Mönchpfiffel-Nikolausrieth drohte deshalb, dass etwa 30 Häuser überflutet werden, wie ein Sprecher des Innenministeriums am Donnerstag mitteilte. Einsatzkräfte hätten dort 6'000 Sandsäcke am Flussufer aufgebaut, um dies zu verhindern. Das Wasser stand den Angaben zufolge etwa zehn Zentimeter unterhalb der Uferkante.

Mehr zum Hochwasser in Deutschland:

(t-online/dpa)

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