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Mit diesem Trick mogelt sich AfD-Höcke in den Landtag

Mit diesem Trick mogelt sich AfD-Höcke in den Landtag

02.09.2024, 10:2102.09.2024, 13:16
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Björn Höcke zeigte sich gestern Abend als grosser Gewinner der Landtagswahlen in Thüringen. Seine AfD wurde stärkste Partei.

Doch für ihn selber sah es zunächst so aus, als ob er kein Landtagsmandat erhalten würde. In seinem Direktwahlkreis Greiz II verlor er gegen den CDU-Kandidaten Christian Tischner.

Dennoch kommt Höcke über einen Umweg zu einem Landtagsmandat.

So trickste er sich ins Parlament, wie deutsche Medien berichten. In den Wahlkreisen Wartburgkreis I und Wartburgkreis II gab es keine Direktkandidaten der AfD, da Björn Höcke den beiden potenziellen Kandidaten die erforderliche Unterschrift verweigerte, wie die «Bild» schreibt.

Da keine Direktkandidaten antraten und Höcke auf Platz 1 der Landesliste steht, konnte er so sein Landtagsmandat sichern. 31 der 32 AfD-Sitze im Parlament gehen an Direktmandate, der letzte verbliebene Platz sichert sich Höcke über die Landesliste.

Björn Höcke: Seit Jahren befürwortet er ein "großangelegtes Remigrationsprojekt".
Björn Höcke: Seit Jahren befürwortet er ein «grossangelegtes Remigrationsprojekt».Bild: Sean Gallup/Getty Images

Offiziell wird von einem ärgerlichen, formalen Fehler gesprochen. Doch es wird vermutet, dass dies ein gezielter Schachzug war, um Höckes Machtposition zu festigen. Die beiden Wahlkreise sind Hochburgen der AfD.

Seit 2014 ist Björn Höcke Vorsitzender der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag. Im März 2015 war er Mitbegründer der rechtsextremen, parteiinternen Gruppierung «Der Flügel». Er gilt aufgrund seiner guten Vernetzung als einer der einflussreichsten AfD-Politiker. Er vertritt Positionen der Neuen Rechten und setzt sich für ein Bündnis ultranationalistischer Gruppen ein. Sozialwissenschaftler und Historiker erkennen in seinen Äusserungen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus. (cst)

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63 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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RaphiHeiz
02.09.2024 11:54registriert Mai 2021
Ein Freund von mir hat bereits vor einigen Jahren mal gesagt "Das Problem mit Deutschland ist, dass das Volk nicht aus den Fehlern lernt. Es könnte der genau gleiche Schnurrbart kommen, wie vor 90 Jahren und obwohl man wüsste, was er anstellen wird, würde er gewählt werden. Weil viele Leute bei uns gerne Maulen und wenn jemand ihnen im Maulen Recht gibt, "wird der schon nicht so schlecht sein"". Damals sagte ich noch: Kann ich mir nicht vorstellen. Doch wenn jetzt tatsächlich so ein Kandidat gewählt wird, muss ich meinem Freund nachträglich mehr als Recht geben. Tragisch, sehr tragisch.
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Weisch na?
02.09.2024 11:33registriert November 2022
Ich habe Höcke letzte Woche das erste Mal sprechen gehört (in einem Podcast). Der spricht also schon noch gut. Leider. Ich kann mir gut vorstellen, dass man dem leicht auf den Leim geht, wenn man sich sonst nicht gross mit der Politik auseinandersetzt. Den sollte man daher nicht unterschätzen.
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Panda@Work
02.09.2024 11:53registriert Mai 2024
"Offiziell wird von einem ärgerlichen, formalen Fehler gesprochen."

Also ein sogenannter höckescher Versprecher? Man wollte nicht aber, ist jetzt aber so und ändern können bzw. wollen wir nicht.
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