Andrew Tates Kampf mit den rumänischen Behörden geht nun in die fünfte Runde – die vierte hat er soeben (schon wieder) verloren. Ein rumänisches Gericht hat vergangenen Donnerstag beschlossen, dass der ehemalige Kickbox-Weltmeister und seine mutmasslichen Komplizen bis mindestens Ende April in U-Haft bleiben müssen.
Andrew Tate, sein Bruder Tristan und zwei weibliche Mitverdächtige sind seit Ende Dezember in Untersuchungshaft. Ihnen werden unter anderem Menschenhandel und organisierte Kriminalität vorgeworfen. Mittlerweile wurde die U-Haft zum vierten Mal um einen Monat verlängert. Und das könnte noch nicht das Ende der Geschichte sein, denn die rumänische Rechtssprechung erlaubt eine Untersuchungshaft von bis zu sechs Monaten, ohne dass eine formelle Anklage erhoben wird.
Das Anwaltsteam der Tates ist sprachlos: Die Verlängerung der Haft habe das Image der Brüder «irreparabel geschädigt». Es werde «Jahre gehen, bis ihre Reputation wieder aufgebaut ist», sagt Sprecherin Mateea Petrescu, so die BBC. Laut Petrescu habe das Gericht an der Vorladung vom Mittwoch keine neuen Beweise für eine Schuld der Chauvi-Bros vorlegen können.
Das Gericht hat sich bislang damit gerechtfertigt, dass die Tates bei einer Freilassung die angeblichen Opfer unter Druck setzen könnten. Und das nicht ohne Grund: Wie die BBC schreibt, hat einer der Tate-Anwälte ein vermeintliches Opfer kontaktiert und ihm gedroht, es wegen Rufschädigung auf rund 300 Millionen US-Dollar zu verklagen, sollte die Frau ihre Anschuldigungen nicht zurückziehen.
Silvia Tabusca, Rechtsexpertin an der rumänisch-amerikanischen Universität, erklärt: «Normalerweise werden solche Fälle in Rumänien auf Zeugenaussagen der Opfer aufgebaut. Aber in diesem Fall stützt sich die Staatsanwaltschaft auf andere Beweise, wie abgehörte Telefonate und Informationen von Computer-Programmen.»
Man habe gemerkt, dass die Opfer nach zwei bis drei Jahren nicht mehr willig sind, mit der Justiz zu kooperieren. Dann hätte die Verteidigung ein leichtes Spiel, die Anklage von Menschenhandel in Zuhälterei zu wechseln. Zuhälterei geht von einem Konsens des Opfers aus und wird aus diesem Grund viel milder bestraft.
Aber warum dauert es so lange, bis die vermeintlichen Täter zur Rechenschaft gezogen werden? Tabascu sieht das Problem in der Finanzierung. Momentan würden von der zuständigen Behörde über 800 Fälle von Menschenhandel behandelt – viele davon international und sehr komplex. «Für diese 800 Fälle haben wir 7 Staatsanwälte und 48 Polizisten.»
In drei Monaten müssen Andrew und Tristan Tate entweder freigelassen oder vor Gericht gebracht werden – die Augen sind auf die rumänischen Behörden gerichtet.
Auf dem Twitter-Account des Profi-Ginggers erscheinen derweil weiterhin wirre Nachrichten aus der abgespacten Ecke:
My right hand has been crafted into a dragon's fist.
— Andrew Tate (@Cobratate) March 24, 2023
My left hand has perfected the tiger's claw.
My heart remains pure.
Do you understand?
(cpf)
Und das ist gut so.
Ich hoffe, er bleibt in einem rumänischen Gefängnis.
Sein Vermögen, so dieses überhaupt real existiert, können sie für einen Entschädigungsfonds der missbrauchten Frauen nutzen.