International
Justiz

Maddies Schwester wendet sich erstmals an die Öffentlichkeit

Maddies Schwester wendet sich erstmals an die Öffentlichkeit

Sie lag daneben, als ihre Schwester Maddie vor 16 Jahren mutmasslich entführt wurde: Heute ist Amelie McCann 18 Jahre alt und spricht erstmals in der Öffentlichkeit.
04.05.2023, 16:4404.05.2023, 16:44
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Am 3. Mai 2007 verschwand Madeleine McCann aus einem Ferienappartement im portugiesischen Praia da Luz. Die damals dreijährige Britin schlief mit ihren jüngeren Geschwistern in einem Zimmer, während die Eltern in der Nähe ein Restaurant besuchten. Als die Mutter nach den Kindern schaute, war ein Bett plötzlich leer. Seitdem fehlt von Maddie jede Spur. Ihre jüngeren Geschwister traten nie an die Öffentlichkeit – bis jetzt.

Die heute 18-jährige Amelie McCann hat sich am Mittwoch zum 16. Jahrestag des Verschwindens geäussert. «Es ist schön, dass alle hier zusammen sind, aber es ist ein trauriger Anlass», sagte sie Berichten zufolge bei einer Trauerfeier für ihre Schwester in ihrem Heimatdorf Rothley in Leicestershire.

Es war Amelies erster öffentlicher Auftritt, ihr Zwillingsbruder Sean erschien nicht zur Gedenkveranstaltung. Fotos auf sozialen Medien zeigten, wie Amelie eine Kerze für Maddie und andere vermisste Kinder anzündete.

Kate und Gerry McCann, Maddies Eltern, richteten sich vor Ort nicht an die rund 70 Anwesenden. Auf der Website «findmadeleine.com» schrieben sie jedoch am Mittwoch: «Heute ist der 16. Jahrestag von Madeleines Entführung. Sie ist immer noch verschwunden... und wird immer noch sehr vermisst.» Es sei schwierig, Worte dafür zu finden, wie sie sich fühlten – deshalb veröffentlichten sie ein Gedicht. Zudem dankten sie den Unterstützern.

Maddies Fall hatte in den vergangenen Wochen wieder vermehrt für Schlagzeilen gesorgt: Zum einen wegen der Polin Julia W., die auf Instagram behauptet hatte, Madeleine zu sein. Ein DNA-Test bewies das Gegenteil:

Verdächtiger könnte bald freikommen

Zudem wurde bekannt, dass der in dem Fall verdächtige Christian B., der derzeit eine Haftstrafe absitzt, freikommen könnte. Ermittler gehen davon aus, dass der Deutsche Maddie entführte und umbrachte. Es gibt viele Hinweise, aber die Beweiskette ist nicht geschlossen, und es gilt der Grundsatz der Unschuldsvermutung.

Derzeit sitzt der Verdächtige in einem Gefängnis in Deutschland eine mehrjährige Haftstrafe für die Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin im Jahr 2005 in Praia da Luz ab – dem Ort, wo auch die McCanns ihren Urlaub verbrachten.

Verwendete Quellen:

  • findmadeleine.com
  • mirror.co.uk: "Madeleine McCann's sister - now 18 - makes poignant statement on devastating anniversary" (englisch)
  • Nachrichtenagentur dpa

Mehr zum Fall Maddie:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Einmaliger Gebrauch: Polin, die sich für Maddie McCann hält, gibt Interview: «Habe dieselben Gesichtsausdrücke»
Video: youtube
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Jep.
04.05.2023 18:03registriert Januar 2022
Es ist tragisch, keine Frage, aber warum erhält diese Maddie soviel Medienaufmerksamkeit und entsprechende Ressourcen zur Nachforschung, während andere, abertausende Mädchen sich selbst überlassen werden?
5514
Melden
Zum Kommentar
avatar
no-Name
04.05.2023 20:25registriert Juli 2018
„…die auf Instagram behauptet hatte, Madeleine zu sein….“

Richtig ist meines Wissens: Die Vermutung hatte möglicherweise sein zu können……

In solchen Fällen finde ich den Konjunktiv doch recht wichtig. Da kann sonst schnell ein Shitstorm über jemanden ausbrechen. Etwas vermuten und etwas behaupten sind ja doch zwei paar Schuhe…
251
Melden
Zum Kommentar
14
    Sieben Tote bei Unfall unweit des Yellowstone Nationalparks

    Bei einem schweren Unfall im US-Bundesstaat Idaho unweit des Yellowstone Nationalparks sind sieben Menschen getötet worden, die meisten waren Insassen eines Tourbusses. Ein Pickup-Truck sei mit dem Van zusammengestossen, der in Flammen aufging, berichteten örtliche Medien. 6 der 14 Insassen sowie der Fahrer des anderen Wagens starben demnach. Der Sender Fox News zeigte Bilder der brennenden Autos auf der Strasse.

    Zur Story