International
Kryptowährungen

Peter Todd soll laut HBO-Doku Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto sein

ILLUSTRATION - 28.02.2024, Berlin: Bitcoin-M
Ist das Geheimnis um den Bitcoin-Erfinder gelüftet? Bild: keystone

Dieser Mann soll der mysteriöse Bitcoin-Schöpfer sein

Eine neue HBO-Doku will das grosse Geheimnis um den Bitcoin-Gründer mit dem Alias Satoshi Nakamoto gelüftet haben. Demnach handelt es sich um den Bitcoin-Entwickler Peter Todd. Doch er selbst wehrt sich gegen diese Darstellung.
09.10.2024, 12:1009.10.2024, 14:42
Mehr «International»

Es ist eines der bestgehüteten Geheimnisse des Internets: Satoshi Nakamoto. Die Person oder Gruppe, die Bitcoin erfunden haben soll, ist seit den Anfängen anonym.

Nun soll das Geheimnis gelüftet sein. Eine neue HBO-Dokumentation will herausgefunden haben, dass es sich beim mysteriösen Satoshi um Peter Todd handelt.

Der Regisseur des Films «Money Electric: The Bitcoin Mystery», Cullen Hoback, sagte gegenüber CNN, er habe jahrelang verschiedene Theorien zur Identität Satoshi Nakamotos überprüft, bevor er sich auf Todd festgelegt habe. Er habe ihn insbesondere aufgrund eines Posts in einem Forum ins Visier genommen, in dem Satoshi eine hochtechnische Änderung am Code vorschlug.

Daraufhin habe Todd auf diesen Post mit einer Korrektur reagiert, was Hoback zur Theorie veranlasste, es handle sich um ein und dieselbe Person. Todd soll sich fälschlicherweise in sein persönliches Konto eingeloggt haben, um seinen unter dem Pseudonym geschriebenen Beitrag zu korrigieren.

Peter Todd sagt, er sei es nicht

Peter Todd dementiert dies allerdings. Er kommt im Film selbst zu Wort und reagiert auf die Frage, ob er der Mann hinter Bitcoin sei, ironisch mit «Well, yeah, I'm Satoshi Nakamoto», wie der Tages-Anzeiger berichtet. Später stellt er klar: «For the record, I’m not Satoshi». Er kritisiert sowohl im Film als auch in einem Interview mit CNN die Darstellung der Dokumentation und bezeichnet den Film als unverantwortlich. Sein Leben würde dadurch in Gefahr gebracht.

Damit dürfte er nicht unrecht haben. Das Bitcoin-Vermögen von Satoshi wird auf umgerechnet 70 Milliarden Dollar geschätzt. Wird die Person entlarvt, wäre ein Leben ohne Sicherheitspersonal undenkbar. Andererseits ist ein plötzlich entlarvter, riesiger Player in einem Geldsystem, das immer grösser wird, ein Unsicherheitsfaktor, schreibt der Tages-Anzeiger.

Regisseur Hoback hingegen argumentiert, dass Bitcoin zu einem wichtigen Rückgrat des Finanzsystems geworden sei. Ganze Nationalstaaten hätten es angenommen und Menschen basierten ihre Altersvorsorge darauf. Es sei daher essentiell zu wissen, wer dieses Imperium kontrolliere und was die Ideen und Absichten dieser Person oder Gruppe seien.

Screenshot https://www.binance.com/de/price/bitcoin 9.10.2024, 11:42
Der Bitcoin-Kurs ist in den vergangenen sieben Tagen etwas gestiegen. Bild: Screenshot binance.com

Die ewige Suche nach Satoshi

Es ist nicht das erste Mal, dass man das Geheimnis als gelüftet glaubt. Immer wieder nahmen sich seit der Markteinführung 2008 Menschen der Lüftung des Mysteriums an – oder behaupteten, sie seien Satoshi Nakamoto. So zuletzt etwa der Australier Craig Wright.

2014 behauptete das US-amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek, den Bitcoin-Erfinder gefunden zu haben. Auch das erwies sich allerdings als legendärer Fehlschlag, handelte es sich doch nur um einen älteren Mann, dessen Nachname zufällig Nakamoto war.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die grössten Spekulationsblasen und Börsen-Crashs
1 / 18
Die grössten Spekulationsblasen und Börsen-Crashs
Der Tulpenwahn in den Niederlanden gilt als die Mutter aller Finanzkrisen. Schon im 16. Jahrhundert entwickelte sich dort ein blühendes Terminwarengeschäft mit Blumenzwiebeln.
quelle: keystone / jean-christophe bott
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Die reichsten acht Männer besitzen soviel wie die halbe Welt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
48 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
El_Chorche
09.10.2024 12:23registriert März 2021
"und Menschen basierten ihre Altersvorsorge darauf"

Was kann da schon schief gehen?

Gruss
Chorche, Erfinder des Shitcoins
7226
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ilovepies
09.10.2024 16:03registriert Februar 2015
Ich halte in meinem Portfolio zirka 12 Positionen. Eine davon ist Bitcoin. Mittlerweile kann man wohl sagen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Bitcoin Untergangs kaum grösser ist als einer durchschnittlichen börsenkotierten Gesellschaft. Firmen gehen immer wieder hops, aus diversen Gründen. Von daher erachte ich das halten von Bitcoin als kein sonderlich grosses Risiko mehr. Schlussendlich muss jeder selber wissen was er tut, aber für mich ist Bitcoin als Anteil eines modernen Portfolios völlig i.O.
241
Melden
Zum Kommentar
48
    «Musk ist ein Hofnarr auf Ketamin» – dieser französische Senator teilte gerade richtig aus

    Am 4. März debattierte der französische Senat über die Lage in der Ukraine und die Sicherheit in Europa. Nun verbreitet sich eine Rede des Senators Claude Malhuret in den sozialen Medien. Mit einer angesteckten Ukraine-Flagge auf dem Veston ordnete der 74-Jährige unverblümt ein, wie die Ereignisse der letzten Tage geopolitisch zu erklären seien, benannte schonungslos die verschiedenen Akteure und ihre Ziele und erklärte, was Europa jetzt tun müsse. Wir haben euch einen Teil seiner knapp neunminütigen Ansprache übersetzt:

    Zur Story