Es ist eines der bestgehüteten Geheimnisse des Internets: Satoshi Nakamoto. Die Person oder Gruppe, die Bitcoin erfunden haben soll, ist seit den Anfängen anonym.
Nun soll das Geheimnis gelüftet sein. Eine neue HBO-Dokumentation will herausgefunden haben, dass es sich beim mysteriösen Satoshi um Peter Todd handelt.
Der Regisseur des Films «Money Electric: The Bitcoin Mystery», Cullen Hoback, sagte gegenüber CNN, er habe jahrelang verschiedene Theorien zur Identität Satoshi Nakamotos überprüft, bevor er sich auf Todd festgelegt habe. Er habe ihn insbesondere aufgrund eines Posts in einem Forum ins Visier genommen, in dem Satoshi eine hochtechnische Änderung am Code vorschlug.
🚨 According to Forbes, the HBO documentary claims that Peter Todd is Satoshi Nakamoto, the creator of Bitcoin.
— Crypto Goat 🐐 (@camel_dagbegnon) October 9, 2024
The Forbes article highlights a 2010 BitcoinTalk post responding to Satoshi Nakamoto that was accidentally posted using Todd's profile."
🗞️Forbes pic.twitter.com/TkBq5ARQvi
Daraufhin habe Todd auf diesen Post mit einer Korrektur reagiert, was Hoback zur Theorie veranlasste, es handle sich um ein und dieselbe Person. Todd soll sich fälschlicherweise in sein persönliches Konto eingeloggt haben, um seinen unter dem Pseudonym geschriebenen Beitrag zu korrigieren.
Peter Todd dementiert dies allerdings. Er kommt im Film selbst zu Wort und reagiert auf die Frage, ob er der Mann hinter Bitcoin sei, ironisch mit «Well, yeah, I'm Satoshi Nakamoto», wie der Tages-Anzeiger berichtet. Später stellt er klar: «For the record, I’m not Satoshi». Er kritisiert sowohl im Film als auch in einem Interview mit CNN die Darstellung der Dokumentation und bezeichnet den Film als unverantwortlich. Sein Leben würde dadurch in Gefahr gebracht.
Damit dürfte er nicht unrecht haben. Das Bitcoin-Vermögen von Satoshi wird auf umgerechnet 70 Milliarden Dollar geschätzt. Wird die Person entlarvt, wäre ein Leben ohne Sicherheitspersonal undenkbar. Andererseits ist ein plötzlich entlarvter, riesiger Player in einem Geldsystem, das immer grösser wird, ein Unsicherheitsfaktor, schreibt der Tages-Anzeiger.
Regisseur Hoback hingegen argumentiert, dass Bitcoin zu einem wichtigen Rückgrat des Finanzsystems geworden sei. Ganze Nationalstaaten hätten es angenommen und Menschen basierten ihre Altersvorsorge darauf. Es sei daher essentiell zu wissen, wer dieses Imperium kontrolliere und was die Ideen und Absichten dieser Person oder Gruppe seien.
Es ist nicht das erste Mal, dass man das Geheimnis als gelüftet glaubt. Immer wieder nahmen sich seit der Markteinführung 2008 Menschen der Lüftung des Mysteriums an – oder behaupteten, sie seien Satoshi Nakamoto. So zuletzt etwa der Australier Craig Wright.
2014 behauptete das US-amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek, den Bitcoin-Erfinder gefunden zu haben. Auch das erwies sich allerdings als legendärer Fehlschlag, handelte es sich doch nur um einen älteren Mann, dessen Nachname zufällig Nakamoto war.
Was kann da schon schief gehen?
Gruss
Chorche, Erfinder des Shitcoins