«Sancta» ist nichts für schwache Nerven. Die Opernperformance der bekannten österreichischen Choreografin und Performancekünstlerin Florentina Holzinger, die am letzten Samstag in Stuttgart Premiere feierte, schlug hohe Wellen.
Die expliziten sexuellen Handlungen und die Darstellungen von Gewalt führten zu insgesamt 18 Erste-Hilfe-Einsätzen.
Und mittendrin wirkt auch eine Schweizerin mit: Annina M. Die Zürcherin stellt in ihrer Performance einen weiblichen Jesus dar sowie in einer zweiten Rolle einen nackten Adam.
M. spielt nicht das erste Mal eine Rolle in einem Stück von Holzinger. Bereits im ebenfalls breit diskutierten Stück «Tanz» der Österreicherin spielte sie eine Hexe, die eine andere Performerin mit einem Seil, das mit Ösen am Rücken befestigt war, in die Höhe hebt.
Es stellt sich natürlich die Frage: Warum spielt man in einer so extremen Aufführung mit?
Gegenüber dem Tages-Anzeiger sagte M. vor einigen Monaten: «Manchmal kann man den Leuten etwas Hoffnung geben, indem man sie in eine andere Welt entführt.»
Für sie gehöre der Nervenkitzel auch dazu: «Theater ist, dass man sich auf etwas Unbekanntes einlässt und nie wirklich weiss, was in einer Inszenierung alles passiert.»
Und für sie seien Holzingers Produktionen eine Verbindung von Horror, Humor und Hoffnung.
Wer nun plant, sich das Stück in der Staatsoper Stuttgart anzuschauen, wird allerdings enttäuscht. Denn die noch fünf verbleibenden Aufführungen sind restlos ausverkauft. Interessenten können höchstens noch auf Restkarten beim Abendverkauf hoffen, heisst es auf der Webseite.
Allen expliziten Sex-, Blut- und Gewaltdarstellungen zum Trotz ist «Sancta» also ein riesiger Erfolg – auch wenn an Kritik nicht gespart wird. Dabei machen die Veranstalter immer wieder auf den expliziten Inhalt der Performance aufmerksam.
So heisst es auf der Webseite zum Stück:
(ome)