Zwei Terroranschläge innerhalb von drei Monaten lassen Tunesien um seine Tourismus-Industrie fürchten: Vor einer Woche wurden in Sousse 38 Strandurlauber erschossen. Am 18. März starben bei einer Geiselnahme im Nationalmuseum von Tunis 22 Touristen. Zu beiden Anschlägen bekannte sich die Terrormiliz IS.
Allerdings gibt es Anzeichen, dass sich Touristen ihre Ferienpläne immer weniger von Terroristen diktieren lassen: Die Buchungszahlen in Destinationen, die von Anschlägen heimgesucht wurden, erholen sich offenbar immer schneller. Dies geht aus dem Travel and Tourism Competitiveness Report 2015 des Beratungsunternehmens Deloitte hervor.
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 vergingen 34 Monate, bis sich die Hotelbuchungen in New York wieder erholt hatten. Madrid brauchte 12 Monate nach den Zuganschlägen 2004. In London waren es 2005 noch 9 Monate.
Der Bericht scheint einen Befund der Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) zu stützen, zu dem diese bereits 2005 gelangt war. Die UNO-Behörde hatte nach den blutigen Anschlägen im ägyptischen Scharm El-Scheich nur «minimale» Schwankungen in der Tourismusaktivität festgestellt. Die Zivilgesellschaft habe sich mit der «globalen Natur» der terroristischen Bedrohung abgefunden und lehne es ab, sich ihr zu beugen, hiess es.