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Papst entschuldigt sich bei indigenen Völkern für Sünden der Kolonialzeit

Papst Franziskus in Santa Cruz, Bolivien.
Papst Franziskus in Santa Cruz, Bolivien.Bild: Rodrigo Abd/AP/KEYSTONE

Papst entschuldigt sich bei indigenen Völkern für Sünden der Kolonialzeit

10.07.2015, 04:23
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Papst Franziskus hat die indigenen Völker Amerikas für alle während der Kolonialzeit im Namen der Kirche begangenen Verbrechen um Vergebung gebeten. Das Oberhaupt der katholischen Kirche trat am zweiten Welttreffen der Volksbewegungen im bolivianischen Santa Cruz auf.

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«Ich sage Ihnen mit Bedauern: Im Namen Gottes sind viele und schwere Sünden gegen die Ureinwohner Amerikas begangen worden», sagte der Papst am Donnerstagabend. Wie schon Johannes Paul II. bitte er, «dass die Kirche vor Gott niederkniet und von ihm Vergebung für die Sünden ihrer Kinder aus Vergangenheit und Gegenwart erfleht.»

Der Papst bei seiner Rede in Santa Cruz
Der Papst bei seiner Rede in Santa CruzBild: Rodrigo Abd/AP/KEYSTONE

«Verbrechen gegen die Urbevölkerung»

Der Jesuit aus Argentinien sagte, er bitte demütig um Vergebung für die von der katholischen Kirche begangenen Sünden, aber auch «für die Verbrechen gegen die Urbevölkerungen während der sogenannten Eroberung Amerikas».

«Der neue wie der alte Kolonialismus, der die armen Länder zu blossen Rohstofflieferanten und Zulieferern kostengünstiger Arbeit herabwürdigt, erzeugt Gewalt, Elend, Zwangsmigrationen und all die Übel, die wir vor Augen haben.» 

Er stehe an der Seite der Volksbewegungen und armen Länder im Kampf gegen neue Formen von Kolonialismus. «Der neue wie der alte Kolonialismus, der die armen Länder zu blossen Rohstofflieferanten und Zulieferern kostengünstiger Arbeit herabwürdigt, erzeugt Gewalt, Elend, Zwangsmigrationen und all die Übel, die wir vor Augen haben.» 

Auch in Santa Cruz mit Begeisterung empfangen: Der hutlose Papst Franziskus.
Auch in Santa Cruz mit Begeisterung empfangen: Der hutlose Papst Franziskus.Bild: EPA/EFE

Zukunft der Menschheit liege in den Händen der Völker

Eine der wichtigsten Aufgabe sei die Verteidigung der Mutter Erde – er erinnerte an seine jüngste Umwelt-Enzyklika. «Man darf nicht zulassen, dass gewisse Interessen – die globalen aber nicht universalen Charakters sind – sich durchsetzen, die Staaten und die internationalen Organisationen unterwerfen und fortfahren, die Schöpfung zu zerstören», sagte der 78-Jährige. 

Die Zukunft der Menschheit liege nicht allein in den Händen der grossen Verantwortungsträger, der bedeutenden Mächte und der Eliten. «Sie liegt grundsätzlich in den Händen der Völker.» (dwi/sda/dpa)

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