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Putin forever! Russland lockt Wähler mit Selfie-Wettbewerb an die Urnen

A police cadet casts her vote in the presidential election in Moscow, Russia, Sunday, March 18, 2018. Russians are voting in a presidential election in which Vladimir Putin is seeking a fourth term in ...
Wählt sie wohl Putin? Eine junge Frau gibt ihre Stimme ab.Bild: AP/AP

Putin forever! Russland lockt Wähler mit Selfie-Wettbewerb an die Urnen

Die Präsidentschaftswahlen in Russland haben begonnen. Die Regierung setzt die Bevölkerung unter Druck, Putin wiederzuwählen. 
18.03.2018, 07:19
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Bei der Präsidentschaftswahl in Russland haben nun auch die Wahllokale in der Hauptstadt Moskau geöffnet. Als erstes hatten am Sonntag um 08.00 Uhr (Ortszeit, Samstag 21.00 Uhr MEZ) die Wahllokale im Fernen Osten geöffnet.

Es gilt als sicher, dass Amtsinhaber Wladimir Putin die Wahl gewinnt und somit bis 2024 an der Spitze Russlands bleiben kann. Ihm wird ein Stimmenanteil von etwa 70 Prozent vorhergesagt.

Der Urnengang in dem riesigen Land, das sich über elf Zeitzonen erstreckt, endet am Sonntag um 19.00 Uhr (MEZ), wenn in der Exklave Kaliningrad die letzten Wahllokale schliessen. Kurz danach werden die ersten Prognosen erwartet. Putins sieben Gegenkandidaten gelten als chancenlos. Der einzige Herausforderer, der dem Staatschef hätte gefährlich werden können, der Anti-Korruptions-Aktivist Alexej Nawalny, wurde von der Wahl ausgeschlossen.

In this photo taken on Tuesday, March 6, 2018, Russian President Vladimir Putin during his trip to Yekateringburg, Russia . After hopping by helicopter back to Yekaterinburg, Russia's fourth-larg ...
Putin wird mindestens bis 2024 regieren können. Bild: AP/AP

Als wichtiger Indikator für Putins Rückhalt in der Bevölkerung gilt daher die Wahlbeteiligung. Entsprechend beharrlich hatte die russische Führung die Bürger aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Für junge Wähler wurde ein Preis für das beste Selfie aus ihrem Wahllokal ausgelobt.

Druck auf Stimmberechtigte

Die liberale Zeitung «Nowaja Gaseta» berichtete, Studenten in mehreren Städten sei gedroht worden, sie bekämen Probleme bei den Prüfungen oder würden von der Hochschule geworfen, wenn sie nicht zur Wahl gingen. Auch staatliche Betriebe übten - wie bereits bei früheren Wahlen - Druck auf ihre Mitarbeiter aus.

«Das sind nicht wirklich Wahlen wie in westlichen Ländern», sagte Stepan Gonscharow vom unabhängigen Umfrageinstitut Lewada der Nachrichtenagentur AFP. Die Russen hätten keine echte Auswahl zwischen starken Präsidentschaftskandidaten. «Wenn sie ihr Missfallen ausdrücken wollen, gehen sie nicht hin», sagte Gonscharow. Die Umfrageinstitute rechneten mit einer Wahlbeteiligung zwischen 63 und 67 Prozent.

Erstmals nehmen dieses Jahr auch die Bürger auf der 2014 von Moskau annektierten Krim-Halbinsel an einer russischen Präsidentschaftswahl teil. Die Regierung in Kiew will aus Protest dagegen die Stimmabgabe in den russischen Vertretungen in der Ukraine verhindern. (sda/afp/dpa)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sebastian Wendelspiess
18.03.2018 10:45registriert Juni 2017
Wirklich unabhängig ist das Lewadazentrum nicht, es wird von der USA finanziert und steht westlichen Organisationen Nahe. Klar, was man sagen kann, es ist unabhängig vom russischen Staat. Parteiisch sind sie trotzdem.
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derEchteElch
18.03.2018 11:47registriert Juni 2017
Die Nichtzulassung von A. Nawalny hat damit zu tun, dass er verurteilt wurde. Ist in der Schweiz, Europa und den USA auch so, dass Straftäter nicht kandidieren dürfen..

Warum sollte es bei diesem Aktivisten anders sein? Ob die Verurteilung rechtens ist/war ist eine andere Frage. Fakt ist, er ist zur Zeit verurteilt..
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