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Russland

Putin setzt Rentenreform in Russland in Kraft

Trotz grossem Widerstand: Putin setzt umstrittene Rentenreform in Kraft

03.10.2018, 20:2304.10.2018, 07:04
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Ungeachtet des Unmuts vieler Bürger hat Russlands Präsident Wladimir Putin die umstrittene Rentenreform in Kraft gesetzt. Am Mittwoch unterzeichnete Putin das Gesetz zur Anhebung des Rentenalters.

Die erste Erhöhung des Rentenalters in Russland seit fast 90 Jahren stösst auf erheblichen Widerstand in der Bevölkerung und hat auch Putins Popularität deutlich in Mitleidenschaft gezogen.

Russlands Oberhaus, der Föderationsrat, verabschiedete die Vorlage am Mittwoch dennoch mit grosser Mehrheit. Vergangene Woche hatten bereits die Abgeordneten der Duma die nach anhaltenden Protesten leicht abgemilderten Reformen durchgewunken.

epa07067027 Austria's Federal Chancellor Sebastian Kurz (L) shakes hands with Russian President Vladimir Putin (R) during their meeting in St.Petersburg, Russia, 03 October 2018. Austrian Chancel ...
Putin hier mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz.Bild: EPA/SPUTNIK POOL

Der russische Präsident hatte sich im August als Reaktion auf die Proteste in einer Fernsehansprache zu der Reform bekannt, aber zugleich eine Abschwächung verkündet.

Die am ersten Tag der Fussballweltmeisterschaft von Ministerpräsident Dmitri Medwedew präsentierten Rentenpläne sahen ursprünglich vor, das Renteneintrittsalter bei Frauen schrittweise von 55 auf 63 Jahre und bei Männern von 60 auf 65 Jahre anzuheben. In seiner geänderten Fassung sieht das Gesetz nun vor, dass sich das Renteneintrittsalter für Frauen um fünf anstatt acht Jahre erhöht.

Frauen mit drei oder mehr Kindern dürfen ausserdem früher in Rente gehen. Die Reform dürfte dazu führen, dass viele Männer kaum mehr den Renteneintritt erleben – sie werden in Russland im Durchschnitt nicht älter als 65 Jahre. (sda/afp)

So tickt Putin – privat wie politisch

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Soli Dar
03.10.2018 23:13registriert April 2016
Was sda/afp nicht oder nicht im Detail erwähnt:

Mütter sollen früher in Rente gehen können (57 mit 3 Kindern, 56 mit 4 Kindern, 55 mit 5 & mehr Kindern).
Staat soll Mitarbeitende 5 Jahre vor Rente im "Vorrentenalter" besser unterstützen:
1) Haftung für Arbeitgeber, die Mitarbeitende im Vorrentenalter entlassen bzw. nicht-einstellen,
2) staatl. finanzierte Weiterbildungen,
3)Mehr als doppelt so hohes Arbeitslosengeld,
4)25% Rentenzuschuss für alle, die mind. 30Jahre in Landwirtschaft waren,
5) Vorpensionierung 3 Jahre früher möglich
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Sherlock_Holmes
03.10.2018 23:24registriert September 2015
Achtung schwarzer Sarkasmus:
Von der durchschnittlichen Lebenserwartung gesehen, ist das für die normalsterblichen Russen bitter.
Vielen Amerikanern geht es by the way nicht besser.
Auf schweizerische Verhältnisse übertragen, hiesse das für meine Frau und mich Rente erst mit 82 bzw. 77.
Das nennt sich dann wirtschafts- und rentenverträgliches Ableben
– oder bei vorherigem Verlust der Arbeitsfähigkeit: Exit und tschüss – inkl. ökologischer Transformation in Fernwärme. Vielleicht mit einem kleinen finanziellen Bonus für die noch verwertbaren Organe.
Alternativ: Silo 8 (Karl‘s kühne Gassenschau)
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