
Ensaf Haidar (34), Najwa Badawi (15) und Tirad Badawi (14) in Genf. bild: watson
Ensaf Haidar kämpft seit sieben Jahren für die Freilassung ihres Mannes Raif Badawi. Der laizistische Blogger ist seit 2012 in Saudi-Arabien inhaftiert – wegen Beleidigung des Islam. Wir haben seine Frau in Genf getroffen.
01.04.2019, 09:1702.04.2019, 05:28

Folge mir

Folge mir
Ensaf Haidar hat ihren Mann seit sieben Jahren nicht mehr gesehen. Seit sieben Jahren ist das einzige Lebenszeichen ihres Mannes seine Stimme am Telefon. Ob er jemals freikommt, weiss sie nicht.
Ensaf Haidar ist die Frau von Raif Badawi, des wohl bekanntesten politischen Gefangenen in Saudi-Arabien. Watson hat Haidar am Rande des Geneva Summit for Human Rights and Democracy getroffen:
Video: watson/Angelina Graf
Der 35-jährige Blogger Raif Badawi wurde 2012 in Jeddah verhaftet, offiziell, weil er religionskritische Inhalte auf seiner Webseite postete – eine Kardinalsünde im salafistischen Königreich.
In zwei Schauprozessen verurteilten die saudischen Machthaber Badawi zu 10 Jahren Haft und insgesamt 1000 Stockhieben. Im Januar 2015 wurde Badawi öffentlich mit 50 Hieben ausgepeitscht, der Rest der Strafe wurde ausgesetzt – aus gesundheitlichen Gründen, wie Riad verlauten liess.
Ensaf Haidar verliess kurz nach der Verhaftung ihres Ehemanns fluchtartig das Land, zuerst nach Ägypten, dann nach Kanada, wo ihr und ihren Kindern Asyl gewährt wurde. Seither kämpft die 34-Jährige für die Freilassung ihres Mannes und für die Verbesserung der Menschenrechtslage in ihrem Heimatland.
Krise zwischen Saudi-Arabien und Iran
Die Flucht einer jungen Saudi-Araberin
1 / 17
Die Flucht einer jungen Saudi-Araberin
Rahaf Mohammed al-Kunun hat es geschafft, sich vor ihrer Familie in Sicherheit zu bringen.
quelle: ap/the canadian press / chris young
Twitter half dieser 18-jährigen Frau bei der Flucht
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Die erste Frau am Obersten Gerichtshof der USA, Sandra Day O’Connor, ist mit 93 Jahren gestorben. Die einstige Richterin starb am Freitagmorgen (Ortszeit) in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona, wie der Supreme Court im Washington mitteilte. Demnach erlag sie den Komplikationen einer fortgeschrittenen Demenz und einer Atemwegserkrankung. O'Connor hat in den USA Geschichte geschrieben, als sie 1981 als erste Frau Richterin am Supreme Court wurde. Bei vielen Urteilen gab sie die entscheidende Stimme ab und stimmte teils mit den liberalen, teils mit den konservativen Kollegen. Daher galt sie während ihrer Zeit am Obersten Gericht als eine der einflussreichsten Frauen der USA.