25 faszinierende Bilder aus dem grössten Land, in dem kein Schweizer lebt
In nur sechs Ländern der Welt lebt offiziell kein Schweizer. Das flächenmässig grösste dabei ist Turkmenistan. Seit 2016 ist dort kein Schweizer mehr gemeldet. So sieht es im Land aus.
Während die vier Miniinseln in der Südsee wenig verwundern, liegt der Grund für die «Schweizlosigkeit» in Nordkorea und Turkmenistan nicht an der Grösse der Länder, sondern vermutlich auch an der Politik.
Nordkorea ist als (selbst-)isoliertester Staat der Welt bekannt. Turkmenistan steht in dieser Beziehung wenig hintenan. Das Land in Zentralasien gilt als eines der repressivsten der Welt, wie Human Rights Watch schreibt.
Der langjährige Präsident Gurbanguly Berdimuhamedow (2007 bis 2022) gab sein Amt im Januar 2022 zwar weiter – doch sein Sohn Serdar führt die oppressive und autoritäre Regierung weiter (und Vater Gurbanguly hält als Vorsitzender des Volksrats weiterhin die Machtfäden in der Hand).
Gurbanguly Berdimuhamedow war von 2007 bis 2022 Präsident Turkmenistans (hier ein Bild von 2010). Bild: Shutterstock
Fortschritte bei der Menschenrechtslage gibt es keine, Grundrechte und -freiheiten werden stark eingeschränkt. Menschen verschwinden und landen grundlos in Gefängnissen und Aktivisten und unabhängige Korrespondenten werden auch im Exil beobachtet und schikaniert. Human Rights Watch schreibt, dass das Land für unabhängige Kontrollen verschlossen bleibt.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA schreibt bei Reisehinweisen in das Land mit knapp sechs Millionen Einwohnern unter anderem: «Ausländische Staatsangehörige, die mehr als drei Tage in Turkmenistan weilen, müssen sich innert dreier Tage nach der Einreise beim staatlichen Registrierungsbüro für ausländische Staatsangehörige (= OVIR) an- und abmelden. Bei Reisen mit mehreren Etappen müssen sich die Reisenden in jedem Aufenthaltsort beim lokalen OVIR registrieren lassen.»
Kennst du jemanden, der in Turkmenistan war oder lebte?
Wir suchen für unsere Serie «Der/die einzige Schweizer/in» spannende Menschen, die entweder an speziellen Orten leben oder sonst im Ausland etwas Aussergewöhnliches erlebt/absolviert haben. Gehörst du dazu oder kennst du jemanden, der uns seine Geschichte erzählen möchte? Schreib uns an reto.fehr@watson.ch.
Seit 2016 lebt in Turkmenistan niemand mehr offiziell mit Schweizer Pass, 2010 waren es noch acht Personen. Mehr waren seit Datenerfassung nie gleichzeitig registriert. Dabei hätte das Land am Kaspischen Meer landschaftlich und architektonisch in der Hauptstadt Ashgabat einiges zu bieten, wie diese 25 Bilder aus einem der wohl speziellsten Länder der Welt zeigen:
Statuen beim Unabhängigkeitsdenkmal
Im Unabhängigkeitspark steht seit dem Jahr 2000 die vergoldete Kuppel mit zentraler Säule. Nationalhelden und Springbrunnen umgeben das Bauwerk. Bild: Shutterstock
Tür zur Hölle
Seit mehreren Jahrzehnten verbrennt hier unkontrolliert ausströmendes Methan. Die genaue Entstehung ist umstritten. Weit verbreitet ist diese These: Die Höhle brach während eines Bohrvorgangs auf der Suche nach Erdgas zusammen. Weil man Angst vor giftigen Gasen hatte, beschloss man, diese anzuzünden. Erwartet wurde, dass das «Feuer» nach einigen Tagen erlischt. Das traf nicht ein, das Feuer lodert seit den frühen 1970er-Jahren. Turkmenistans Präsident erklärte im Januar 2022, dass das Feuer gelöscht werden soll. Experten und Löschvorschläge werden noch gesucht.Bild: Shutterstock
Derweze-Krater
Knapp 300 Kilometer nördlich von Ashgabat: Der Derweze-Krater, auch bekannt unter dem Namen «Tür zur Hölle». Der Krater hat einen Durchmesser von rund 70 Metern und ist zirka 30 Meter tief.Bild: Shutterstock
Der Fahnenmast vor dem turkmenischen Nationalmuseum ragt 133 Meter in die Höhe. Als er 2008 errichtet wurde, war er der höchste der Welt. Aktuell ist er nur noch der vierthöchste freistehende Fahnenmast. Die Flagge misst 52,5 m x 35 m und wiegt 420 Kilogramm.Bild: Shutterstock
Monorail beim Olympia-Komplex
Für die Asian Indoor & Martial Arts Games (AIMAG) 2017 in Ashgabat baute man den Olympia-Komplex, unter anderem mit dieser Monorail. Bild: Shutterstock
Der Neutralitätsbogen
Dieses futuristische Gebäude ist das höchste Bauwerk der Hauptstadt. 95 Meter ragt es gegen den Himmel. Es wurde 1998 als 75 Meter hohes Gebäude in der Innenstadt gebaut, wurde dann aber 2011 leicht verändert in einen Vorort verschoben. Die Verlegung wurde teilweise als Versuch Berdimuhamedows eingestuft, um den Personenkult seines Vorgängers zu minimieren.Bild: Shutterstock
Great Kyz Qala
Im Osten Turkmenistans steht das Great Kyz Qala (auch Kiz Kala), die Burg der Jungfrau, in Merv.Bild: Shutterstock
Das Kutlug-Timur-Minarett ist ein Teil von Kunya-Urgenech, dem UNESCO-Weltkulturerbe. Es liegt an der Grenze zu Usbekistan und ist 62 Meter hoch.Bild: Shutterstock
Die Altstadt Nisa
Die Altstadt Nisa grenzt im Südwesten an die Hauptstadt Ashgabat. Seit 2007 gehört sie auch zum UNESCO-Welterbe.Bild: Shutterstock
Warum in die Ferne schweifen? Entdecke lieber die Schweiz:
Ein «Wanderweg» in den Bergen Turkmenistans im Frühling.Bild: Shutterstock
Die Yangikala-Schlucht
Im Westen in der Nähe des Kaspischen Meers gelegen, verläuft die Schlucht rund 160 Kilometer durch das Land. Das Wasser hinterliess bizarre Felsformationen und die Farben haben ihr den Spitznamen «Grand Canyon Asiens» eingetragen.Bild: Shutterstock
Tänzer in volkstümlicher Kleidung am Kurban-Bairam-Festival, dem höchsten islamischen Opferfest.Bild: Shutterstock
Der Hochzeitspalast
2011 wurde der Hochzeitspalast in Ashgabat gebaut. Hier können Hochzeiten gefeiert werden. Paare, die das wünschen, müssen das Hochzeitsfoto vor einem Porträt des Präsidenten Berdimuhamedow machen. Bild: Shutterstock
Saparmyrat Nyýazow, der erste Präsident des unabhängigen Staates Turkmenistan, war von 1992 bis zu seinem Tod 2006 an der Macht. Er selbst nannte sich Turkmenbaschi (Führer der Turken). Im Hintergrund das Unabhängigkeitsdenkmal.Bild: Shutterstock
Die Reinigung der Statue
Rudimentär wird die Goldstatue gereinigt.Bild: Shutterstock
Der Blick vom Monument of Neutrality (Neutralitätsbogen) Richtung Ashgabat.Bild: Shutterstock
Die Moschee
Die Turkmenbashi-Ruhi-Moschee in Ashgabat fällt mit ihren goldenen Dächern auf. Sie liegt einige Kilometer ausserhalb Ashgabats in Gypjak und bietet 10'000 Menschen Platz. Sie ist die grösste Moschee Zentralasiens. Bild: Shutterstock
Das Dutar, eine Langhalslaute, steht auf der UNESCO-Liste der immateriellen Kulturerben. Bild: Shutterstock
Der Präsidentenpalast
Blick über das Akhla-Teke-Horses-Monument auf den Präsidentenpalast Oguzhan in Ashgabat.Bild: Shutterstock
Die Autobahn
Eine Autobahn am Stadtrand von Ashgabat. Viel benutzt wird sie anscheinend nicht.Bild: Shutterstock
Die Skyline
Die Skyline von Ashgabat mit dem TV Tower im Südwesten der Stadt.Bild: Shutterstock
Das höchste Gebäude Turkmenistans
Der Fernsehturm misst 211 Meter und ist somit das höchste Gebäude im Land. 2011 wurde der Turm auf einer 809 Meter hohen Bergkuppe errichtet. Der Stern im Gebäude wurde ins Guinness-Buch der Rekorde als grösste architektonische Sternskulptur der Welt aufgenommen. Die Fassade hat eine Photovoltaik-Anlage, mit deren Energie am Abend das Gebäude beleuchtet wird. Bild: Shutterstock
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Die beliebtesten Kommentare
Gummibär
22.04.2023 23:17registriert Dezember 2016
Ich bin einer der wenigen, die einmal dort gemeldet waren (Bau der Turkmenbashi Raffinerie und Schwertransporte nach Usbekistan). Das Reisen ist etwas beschwerlich weil ca. all 50km eine Polizeikontrollstelle zu passieren ist. In den Hotellobbies sind mehr Herren in dunklen Anzügen (Staatssicherheitspolizei) als Gäste anzutreffen. Zu erwähnen auch das Staatsgestüt mit den Akhal Teke Pferden.
Und wieder ein Land, welches dem Tourismus soviel zu bieten hätte, aber durch einen egozentrischen Diktator zu einer No-Go Area verwandelt wurde. Echt schade drum... Schade für die Welt und (mehr noch) schade für die Turken.
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Echt schade drum...
Schade für die Welt und (mehr noch) schade für die Turken.