Erstmals haben über 800'000 Schweizerinnen und Schweizer im Ausland gelebt. Die Zahl der Auslandschweizer stieg innerhalb eines Jahres per Ende 2022 um 1,5 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Aktuell leben exakt 800'041 Personen mit Schweizer Pass im Ausland. Das sind 12,3 Prozent aller Schweizer Bürgerinnen und Bürger (6,5 Millionen der 8,8 Millionen Einwohner der Schweiz besitzen einen Schweizer Pass).
Auf allen Kontinenten gab es demnach gegenüber 2021 mehr Auslandschweizer. Die Gründe sind den Angaben des BFS zufolge Wanderungsbewegungen, aber auch eine Differenz zwischen der Anzahl Geburten und der Anzahl Todesfälle sowie Einbürgerungen.
Besonders stark stieg die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer im letzten Jahr in Portugal (+12.9 Prozent), Israel (+3.5 Prozent) und Spanien (+2.8 Prozent). Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer würden sich aber auch in bestimmten Regionen Asiens niederlassen, hiess es. Besonders beliebt waren dabei im vergangenen Jahrzehnt Kambodscha, Laos und Thailand.
Bei den Staaten mit der grössten prozentualen Zunahme an Auslandschweizerinnen und -schweizern wie beispielsweise Sudan, Suriname oder Irak sind die absoluten Zahlen tief, weshalb schon kleine Veränderungen stärker ins Gewicht fallen.
Zu den beliebtesten Zielen der Auswandernden aus der Schweiz gehören die Nachbarländer Frankreich, Deutschland und Italien sowie die englischsprachigen Staaten USA, Kanada, Grossbritannien und Australien. Dahinter folgen Spanien und Israel.
Bevorzugter Kontinent für die im Ausland lebenden Schweizer blieb Europa. 64 Prozent aller Auslandschweizerinnen und -schweizer lebten dort. Von jenen Schweizern, die ausserhalb Europas lebten, befand sich knapp ein Viertel in den USA.
Nur gerade eine Person mit Schweizer Pass lebt derzeit auf Mikronesien, einer Inselgruppe im westlichen Pazifischen Ozean. Jeweils drei Schweizerinnen und Schweizer haben sich in Eritrea, São Tomé und Principe, Lesotho und Kiribati niedergelassen (siehe Karte).
Auf der ganzen Welt gibt es lediglich sechs unabhängige Staaten, in denen kein einziger Auslandschweizer gemeldet ist. Es sind dies Turkmenistan, Nordkorea, Palau, Nauru, Tuvalu und die Marshallinseln. Das war allerdings nicht immer so.
Erstmals seit 1998 wohnte 2022 kein einziger Schweizer Bürger mehr in Nordkorea. Auf dem Höhepunkt 2005 waren es neun Personen mit Schweizer Pass, die sich im «Reich des Bösen» niedergelassen hatten. Wegen der Corona-Pandemie schottete Kim Jong-un sein Land noch mehr ab als sonst, fast alle Diplomaten und Hilfsorganisationen zogen ab.
Seit 1995 erfasst das Bundesamt für Statistik den Inselstaat im Pazifischen Ozean. Damals war noch eine Schweizerin oder ein Schweizer gemeldet. Seit 2002 lebt auf der Insel mit etwas mehr als 10'000 Einwohnern keine konsularisch gemeldete Person mehr mit Schweizer Pass.
2010 waren in dem zentralasiatischen Land noch acht Auslandschweizer gemeldet. Es war dies der vorläufige Höhepunkt. Fünf Jahre später hielt sich genau noch eine Person mit Schweizer Pass dauerhaft in dem Land auf, seit 2016 leben in dem Land mit rund 5,7 Millionen Einwohnern offiziell gar keine Schweizer mehr.
Der Inselstaat im Pazifischen Ozean gehört mit einer Einwohnerzahl von knapp 10'000 wie Tuvalu zu den kleinsten Ländern der Welt. Schweizer gibt es derzeit keine dort. Ob je eine Person mit Schweizer Pass dort gemeldet war, ist nicht klar.
Im Jahr 2018 lebten noch zwei Schweizer Staatsbürger auf dem 181 Quadratkilometer kleinen Archipel. Von 2019 bis 2020 war es dann nur noch einer. Mittlerweile hat keine Person mit Schweizer Pass seine Zelte noch dort aufgeschlagen.
Die Inselgruppe mit über 500 Inseln im westlichen Pazifik beherbergte bis 2020 noch drei Schweizerinnen und Schweizer. Ein Jahr später waren dann allerdings alle drei weggezogen.
(mit Material der Nachrichtenagentur Keystone/SDA)
Nebst dem fabulösen Essen, Meer, Menschen, Wetter, Land. :)