World Happiness Report: Die Schweiz fällt zurück – der Sieger ist der Gleiche wie immer
Heute, am 20. März 2024, ist der Weltglückstag. Ausserdem wird Ex-Fussballer Fernando Torres heute 40 Jahre alt. Gratulation! Hier geht es nun aber nicht um Torres, sondern um Glück. Fünf Punkte zum «World Happiness Report 2024».
Die Glücklichsten
Zum siebten Mal in Folge ist Finnland das Land mit der glücklichsten Bevölkerung der Erde. Das geht aus dem jährlich erscheinenden Weltglücksbericht hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Die Spitzenplätze sind damit erneut weitgehend von Ländern aus dem Norden besetzt. Auf Finnland folgten demnach Dänemark, Island, Schweden und dann – Israel.
Die Verlierer (hier gehört die Schweiz dazu)
Die Schweiz verlor im Vergleich zum Vorjahr einen Platz und landete auf Rang neun. Deutschland machte einen regelrechten Satz nach unten und rutschte von Platz 16 auf Platz 24.
In der Auflistung gehören generell die grössten Länder nicht mehr zu den glücklichsten 20 – auch für die USA ging es nach deutlich unten: Platz 23 statt zuletzt Platz 15. Insgesamt umfasst das Ranking 143 Länder.
Die Plätze 1-48 im Report:
Was wurde bewertet – und wieso sind die Nordeuropäer so glücklich?
Im Bericht betrachteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Zeitraum zwischen 2021 und 2023. Bewertet wurden dabei subjektive Einschätzungen des eigenen Lebens der im Land wohnhaften Bevölkerung.
Was genau die Finnen glücklicher als alle anderen Völker der Erde macht, darauf gingen die Glücksforscher in dem Bericht nicht näher ein. Sie haben jedoch eine Reihe von Schlüsselfaktoren ausgemacht, die Menschen generell glücklicher machen, etwa:
- soziale Sicherheit und Unterstützung
- Einkommen
- Freiheit
- Abwesenheit von Korruption
«Es ist also nicht unbedingt glücklich im Sinne von auf und ab springen, von Freude im Moment. Es ist eher ein Gefühl der Zufriedenheit. Das ist, glaube ich, ein wichtiger Punkt», sagt Jan-Emmanuel De Neve der Deutschen Presse-Agentur, einer der Autoren des Weltglücksberichts. Fakt sei, dass Menschen in den skandinavischen Ländern (und in Finnland) ihr eigenes Leben in diesen Punkten sehr hoch bewerten und zufrieden seien.
«Was sie wirklich auszeichnet, ist die soziale Unterstützung und das Vertrauen», sagte De Neve. Dabei ginge es besonders um sozialen Zusammenhalt. «Wenn es um Freunde geht, auf die man sich verlassen kann, um den Staat, auf den man sich in Notzeiten verlassen kann – sie vertrauen einander.»
Weitere spannende Ergebnisse
Beim Lesen des World Happiness Report fallen einige weitere Erkenntnisse der Studienautorinnen und -autoren auf, die interessant, überraschend oder zum Nachdenken anregend sind. Hier haben wir sie für dich zusammengetragen.
- Die Covid-Pandemie hatte keinen Einfluss auf die Spitzenplätze. Die zehn ersten Länder der Liste sind immer noch dieselben, die auch vor der Pandemie zuoberst standen, teils in leicht anderer Reihenfolge.
- Osteuropa wurde deutlich glücklicher. Obwohl in unmittelbarer Nähe ein durchaus bedrohlicher Krieg tobt, wurden die osteuropäischen Länder in den vergangenen Jahren stetig glücklicher. Gemäss dem Report haben sie nun dasselbe durchschnittliche Glücks-Niveau wie Westeuropa erreicht.
- Glücklicher wurden in Osteuropa insbesondere Tschechien, Litauen und Slowenien. Gemäss Report lebt man in diesen Ländern damit zufriedener als in den USA und Deutschland.
- Und nochmals die USA: Dort nimmt insbesondere das Glücksgefühl der jungen Menschen deutlich und stetig ab. Aktuell sind junge Menschen unter 30 in den USA weniger glücklich als Menschen über 60. Eine Verschiebung, die sich auch in Westeuropa akzentuiert – allerdings viel weniger ausgeprägt. In den anderen Weltregionen sind junge Menschen glücklicher als alte.
- Mädchen im Alter von zwölf bis fünfzehn Jahren sind global gesehen weniger glücklich als Buben im gleichen Alter – allerdings kann dies aufgrund der Datenlage nur in Ländern mit hohem Einkommen nachgewiesen werden.
- In den anderen Altersklassen gibt es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bezüglich Glücklichsein.
Die Plätze 49-96:
Die Unglücklichsten
Die weltweite Ungleichheit des Glücklichseins hat in den vergangenen zwölf Jahren in allen Regionen und Altersgruppen um mehr als 20 Prozent zugenommen. Das unglücklichste Land ist nach dem Weltglücksbericht demnach Afghanistan.
Die kriegsgebeutelte Ukraine ist mit Abstand das unglücklichste Land Europas, auf Platz 105. Damit liegt sie noch hinter Palästina auf Rang 103. Allerdings sind die jüngsten Gewaltausbrüche in Nahost im Bericht noch nicht berücksichtigt.
Die nächstunglücklichen Länder Europas sind Albanien (87) und Bulgarien (81).
Zwischen dem Land der glücklichsten Menschen Finnland (7,7) und Afghanistan (1,7) liegen demnach etwa 6 Punkte Unterschied auf der durchschnittlichen Glücks-Skala von 0 bis 10. Die Schweiz kommt auf der Skala auf einen Wert von 7,06, im Weltglücksbericht von 2023 lag er noch bei 7,24.
Die Plätze 97-143:
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA.
