Der Westen sollte aus Sicht des US-Verteidigungsministers Ash Carter schärfer gegen Russland vorgehen, um das Land im Ukraine-Konflikt zum Einlenken zu bringen. Carter zeigte sich nach der jüngsten Zuspitzung der Lage besorgt, dass dort «noch weitere Dinge passieren».
Die Wirtschaftssanktionen und andere Massnahmen des Westens hätten es nicht geschafft, beim russischen Präsidenten Wladimir Putin für ein Umdenken zu sorgen, sagte der US-Verteidigungsminister am Freitag auf dem Rückflug in die USA. Carter hatte in Stuttgart im Vorfeld des G7-Gipfels mit mehr als 30 hochrangigen US-Vertretern über das weitere Vorgehen diskutiert.
Dem Minister zufolge ging es um die Frage, mit welchen Mitteln das Militär für noch mehr Druck sorgen könnte – etwa durch zusätzliche Militärmanöver der USA und der NATO.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte zuletzt am Freitag erklärt, die Sicherheitslage in der Ostukraine verschlechtere sich zunehmend. Die Armee der Ukraine kämpft dort gegen prorussische Rebellen.
Ein in Minsk geschlossenes Abkommen hatte vier Monate lang zur Beruhigung der Lage geführt, zuletzt sind die Kämpfe aber wieder aufgeflammt. Der Westen macht dafür die Rebellen verantwortlich, während Russland die Schuld bei der Regierung in Kiew sieht.
Vorwürfe eines direkten Eingreifens in die Kämpfe weist Russland zurück. Die Lage in der Ostukraine wird auch Thema bei dem am Sonntag beginnenden G7-Gipfel im bayerischen Elmau sein. (sda/reu)