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USA: Onlyfans-Werbung einer Mutter erhitzt die Gemüter an Schule

«Kinder werden abgelenkt»: Onlyfans-Werbung einer Mutter erhitzt die Gemüter an US-Schule

Im US-Bundesstaat Florida gibt es viele christliche Privatschulen. Eine davon verbietet einer Mutter, ihre Kinder abzuholen. Das ist der Grund.
04.02.2024, 06:16
Tobias Esser / t-online
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t-online

Sogenannte Elterntaxis sind an vielen Orten ein beliebtes Aufregerthema – denn Eltern, die ihre Kinder direkt vor der Schule absetzen, verstopfen regelmässig die Strassen und behindern so den Verkehrsfluss. In den USA ist diese Praxis allerdings ganz normal, denn dort sind die Städte weniger auf Fussgänger und stärker auf Autos ausgerichtet. In der Stadt Tavares im US-Bundesstaat Florida verbot die Liberty Christian Prep, eine christliche Privatschule, einer Mutter kürzlich allerdings, ihre Kinder direkt vor dem Schulgebäude abzusetzen und sie dort auch wieder abzuholen.

Grund dafür ist laut der Website «kptv.com», die zuerst über den Fall berichtete, ein Werbesticker auf der Heckscheibe des Autos von Michelle Cline, der betroffenen Mutter. Dort prangt nämlich in voller Breite ihres Dodge-SUV eine Werbung für ihren Account auf der Plattform «Onlyfans». Dort ist Cline aktiv und stellt erotische Videos und Bilder für ihre zahlenden Follower bereit.

Nun darf sie nicht mehr vor, sondern nur noch gegenüber der christlichen Schule anhalten, um ihre Kinder zum Unterricht zu bringen und sie auch wieder abzuholen. Für die Mutter gefährdet das deren Sicherheit: «Meine Kinder müssen jetzt eine viel befahrende Strasse überqueren und danach über einen Parkplatz zur Schule laufen», sagt sie dem Fernsehsender Fox 14.

Mutter: «Zahle Steuern wie alle anderen auch»

Für andere Eltern von Schülerinnen und Schülern hat die Schule die richtige Entscheidung getroffen. «Meine Kinder werden durch die Werbung auf ihrem Auto abgelenkt», sagt Lexy Thomas, deren Kinder ebenfalls auf die Liberty Christian Prep School gehen. «Egal wie sehr ich mich anstrenge, eine gute Mutter zu sein: Pornografie ist das Erste, was meine Kinder morgens auf dem Weg zur Schule sehen», sagt Thomas im Gespräch mit Fox 14.

Dabei gäbe es eine einfache Möglichkeit für Cline, um ihre Kinder wieder vor der Schule absetzen zu dürfen. Der Schule zufolge müsse sie einfach die grosse Werbung für ihren Erotik-Account von ihrem Wagen entfernen.

Das möchte Michelle Cline allerdings nicht: «Durch Onlyfans unterstütze ich meine Familie und kann ihr ein sehr komfortables Leben ermöglichen». Was sie mache, sei ausserdem im Rahmen der Gesetze des US-Bundesstaates Florida legal. «Ich zahle meine Steuern wie alle anderen auch», sagt Cline. Sie will nun in den Dialog mit der Schule treten – und zumindest erwirken, dass die Schule ihren Kindern jemanden zur Verfügung stellt, der sie sicher über die viel befahrene Strasse bringt.

Quellen:

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46 Kommentare
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Händlmair
04.02.2024 08:17registriert Oktober 2017
Der Skandal ist nicht, dass eine Mutter bei Onlyfans Geld verdient. Der Skandal ist, dass es in der USA so viele private religiöse Schulen gibt. Gerade Bildung sollte unabhängig von politischer oder religiöser Ideologien sein.
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Pidemitspinat
04.02.2024 07:33registriert März 2018
Man bringt also sein Kind an eine christliche Schule und wundert sich dann, wenn denen Werbung für erotische Inhalte nicht passt. Man kann ja liberal UND christlich sein, aber die Überraschung ist doch gespielt. Resultat: PERFEKTE Werbung.
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AFK
04.02.2024 08:02registriert Juni 2020
Die christlichen Mütter haben vermutlich eher angst das ihre Ehemänner die Werbung sehen...
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