Der anhaltende Beschuss von Wohnhäusern und der Angriff auf ein Spital im Gazastreifen durch Israel seien weitere Punkte auf der «Liste möglicher Kriegsverbrechen». Das findet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International und fordert dringend eine internationale Untersuchung.
Der Beschuss des al-Aksa-Spitals sei der jüngste in einer Serie von Angriffen auf medizinische Einrichtungen, wurde Philip Luther von Amnesty International am Montagabend in einer Mitteilung zitiert. Dabei hätten die Spitäler sonst schon Schwierigkeiten, seit der israelischen Offensive die tausenden Verletzten zu versorgen.
Es gebe keine Rechtfertigung dafür, medizinische Einrichtungen zu attackieren. Solche Angriffe würden «die Notwendigkeit einer unverzüglichen, unabhängigen internationalen Untersuchung durch die UNO» unterstreichen. Bereits letzte Woche war das al-Wafa-Spital zweimal von der israelischen Armee beschossen worden.
Obwohl Israel seinerseits Bewohner des Gazastreifens zur Flucht aufrief, seien viele Zivilisten geblieben, weil sie nirgendwo unterkommen konnten. Die Notunterkünfte seien überfüllt.
Evakuierungswarnungen herauszugeben würde die israelische Armee denn auch nicht davon entbinden, Zivilisten unter dem internationalen humanitären Völkerrecht zu schützen, schrieb Amnesty in ihrer Mitteilung. Gleichzeitig betonte sie, dass auch die Hamas gegen internationales Recht verstiesse mit dem wiederholten wahllosen Raketenabschuss auf Israel.
Amnesty fordert dringliche internationale Schritte, um weitere Verletzungen vorzubeugen. Zudem sei ein UNO-Waffenembargo für alle Seiten vonnöten, genauso wie eine Aussetzung der Lieferung militärischen Materials an Israel, die Hamas oder bewaffnete Palästinenser-Gruppen im Gazastreifen. (rey/sda)