Israel
Gesellschaft & Politik

Amnesty wirft Israel Kriegsverbrechen vor

Zwei Palästinenser trauern um ihre Angehörigen, die beim Beschuss eines Wohnhauses getötet wurden.
Zwei Palästinenser trauern um ihre Angehörigen, die beim Beschuss eines Wohnhauses getötet wurden.Bild: Hatem Ali/AP/KEYSTONE
Spital und Wohnhäuser beschossen

Amnesty wirft Israel Kriegsverbrechen vor

22.07.2014, 05:1422.07.2014, 08:42
Mehr «Israel»

Der anhaltende Beschuss von Wohnhäusern und der Angriff auf ein Spital im Gazastreifen durch Israel seien weitere Punkte auf der «Liste möglicher Kriegsverbrechen». Das findet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International und fordert dringend eine internationale Untersuchung.

Der Beschuss des al-Aksa-Spitals sei der jüngste in einer Serie von Angriffen auf medizinische Einrichtungen, wurde Philip Luther von Amnesty International am Montagabend in einer Mitteilung zitiert. Dabei hätten die Spitäler sonst schon Schwierigkeiten, seit der israelischen Offensive die tausenden Verletzten zu versorgen.

Es gebe keine Rechtfertigung dafür, medizinische Einrichtungen zu attackieren. Solche Angriffe würden «die Notwendigkeit einer unverzüglichen, unabhängigen internationalen Untersuchung durch die UNO» unterstreichen. Bereits letzte Woche war das al-Wafa-Spital zweimal von der israelischen Armee beschossen worden.

Überfüllte Notünterkünfte

Obwohl Israel seinerseits Bewohner des Gazastreifens zur Flucht aufrief, seien viele Zivilisten geblieben, weil sie nirgendwo unterkommen konnten. Die Notunterkünfte seien überfüllt.

Evakuierungswarnungen herauszugeben würde die israelische Armee denn auch nicht davon entbinden, Zivilisten unter dem internationalen humanitären Völkerrecht zu schützen, schrieb Amnesty in ihrer Mitteilung. Gleichzeitig betonte sie, dass auch die Hamas gegen internationales Recht verstiesse mit dem wiederholten wahllosen Raketenabschuss auf Israel.

Amnesty fordert dringliche internationale Schritte, um weitere Verletzungen vorzubeugen. Zudem sei ein UNO-Waffenembargo für alle Seiten vonnöten, genauso wie eine Aussetzung der Lieferung militärischen Materials an Israel, die Hamas oder bewaffnete Palästinenser-Gruppen im Gazastreifen. (rey/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6