Leben
Rat der Weisen

«Wie überzeuge ich meine Schwester davon, dass sie Hilfe braucht?»

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bild: shutterstock/watson
Rat der Weisen

«Wie überzeuge ich meine Schwester davon, dass sie Hilfe braucht?»

12.06.2023, 09:0913.06.2023, 06:02
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Frage von c'mon:

Liebe Community

Seit Jahren habe ich (30) den Verdacht, dass meine Schwester (31) an ADS leidet. Sie ist sehr sprunghaft und kann sich schlecht auf die wichtigen Dinge fokussieren. Ihre Wohnung ist sehr chaotisch und sie kann einen Job nicht länger als zwei Jahre behalten, bevor sie eine Kündigung erhält.

Ich habe sie bereits mehrfach darauf angesprochen, aber sie blockt ab. Ich habe ihr auch geraten, sich psychologische Hilfe zu holen, damit sie lernt, mit ihrem ADS umzugehen und eventuell auch medikamentös eingestellt werden kann.

Vor mehr als einem Jahr ist es dann völlig eskaliert (mehrere Polizeieinsätze wegen Betreibungen und der verwahrlosten Wohnung). Ich habe sie vor die Wahl gestellt. Entweder schalte ich die Behörden (KESB für die Errichtung einer Beistandschaft) ein oder sie lässt mich ihre Finanzen/administrativen Angelegenheiten regeln. Sie hat sich für Letzteres entschieden.

Seit ich eine Vollmacht habe und ihre gesamten administrativen Belange inkl. Bezahlungen der Rechnungen erledige, ist etwas Ruhe eingekehrt. Auch hat sie seither keine Kündigung der Arbeitsstelle erhalten.

Ich werde nächstes Jahr mein Studium beginnen und werde weder die Zeit noch die Kraft haben, sie weiterhin in dem Rahmen zu unterstützen wie bis anhin.

Wie kann ich sie davon überzeugen, dass sie sich professionelle Hilfe holen soll? Soll ich mich einfach zurückziehen und es wieder eskalieren lassen, bis sich schlussendlich die Behörden selber einschalten?

Was würdest du in dieser Situation tun?

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78 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bikemate
12.06.2023 10:12registriert Mai 2021
Frage Sie, ob sie die Situation auch besser findet, seit du übernommen hast. Wenn Sie das auch als positiv einstuft ist das schon ein grosser Schritt. Teile ihr deine Befürchtung mit, dass dir während dem Studium Zeit und Kraft fehlen wird um dass so weiter zu machen. Wenn sie auch das versteht frage Sie wie ihr gemeinsam eine Lösung finden könnt. Viel Glück für dich und deine Schwester. Ich finde es klasse, dass du ihr hilfst, lasse dich nicht entmutigen.
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natalie74
12.06.2023 09:45registriert April 2017
Sage ihr klar: dass Du nächstes Jahr nicht mehr so viel Zeit und Ressourcen haben wirst. Stelle ihr eine Liste mit Kontakten (Selbsthilfegruppen, Liste mit Therapeuten) zusammen. Mach ihr klar, dass Du da sein wirst, aber anders.

Genauso wichtig: Überlege Dir, wie genau Du da sein willst. Wo Deine Grenzen sind. Was Du tun willst und kannst, und was nicht. Kommuniziere auch das klar.
Akzeptiere, dass Du Grenzen und ein eigenes Leben hast und das ok ist.

Abgrenzung ist schwierig, ich kenne das mit meinen kranken Eltern. Für Dein Wohlbefinden ist Abgrenzung ohne schlechtes Gewissen nötig!
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Schweizer Nordlicht
12.06.2023 10:00registriert Mai 2021
Einen Rat für dich habe ich zwar nicht, möchte dich aber bestätigen, ja stärken.

Ich finde es super, ja vorbildlich, wie du dich für deine Schwester einsetzt. Du zeigst - wenn ich es so ausdrücken darf - tätige Liebe, bist vorausschauend und berücksichtigst deine eigenen Kräfte. Ich bin mir sicher, dass du mit diesen Eigenschaften einen guten Weg für dich und für deine Schwester einschlägst. Ob er zum Erfolg führt, hängt indes nicht nur von dir, sondern auch von den Umständen und insbesondere deiner Schwester ab.
Der langen Rede kurzer Sinn: Bleib dir treu, du machst es richtig.
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