Du willst endlich Erlebnisferien machen? Das sind die 15 wichtigsten Tipps
Erlebnisferien haben viele Gesichter. Die Königsdisziplin ist wohl einfach mal in ein fremdes Land aufbrechen und das Unbekannte auf eigene Faust entdecken. Du willst das auch mal machen, weisst aber nicht richtig wie? Dann haben wir hier für dich die wichtigsten 15 Tipps bereit:
Das gibt es für dich nicht
Verabschiede dich von der Vorstellung, dass du in so einem Pool entspannen kannst:
Und auch hier gilt: Nicht für dich.
Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen enttäuschend an, ist aber eigentlich gar nicht so schlimm, wie du schnell merken wirst.
Wer noch nie dort war, weiss nicht wie es ist
Ja, es gibt gefährliche Ecken auf der Welt. Und auf Erlebnisreisen passiert eher etwas als im sicheren Hotel. Aber meist wird hier zu sehr verallgemeinert oder übertrieben. Lass dir von deinem Umfeld keine Angst machen. Vor allem dann nicht, wenn sie noch nie im Reiseland oder auf eigene Faust unterwegs waren. Informiere dich selbst. Auf Blogs, mit Reiseführern, auf Seiten aus dem Land.
Tausche deinen Koffer gegen einen Rucksack
Erlebnisreisen mit Koffern? Nein. Du brauchst einen Rucksack (Betonung liegt auf EINEN). Also einen grossen. Und dann noch einen kleinen Tagesrucksack (Betonung liegt auf KLEINEN). Und ja, falls du solche Schuhe hast, wie unsere Symbolbild-Reisende: Lass die daheim.
Gleich geht's weiter mit den Tipps, vorher ein kurzer Hinweis:
Erlebnisferien für jeden Geschmack
Das Naturparadies Costa Rica bietet alles für perfekte Erlebnisferien: imposante Vulkane, tropische Regenwälder, faszinierende Tiere und einige der schönsten Strände der Welt. Kaum ein Land ist vielfältiger. Edelweiss fliegt dich ab Mai neu nonstop von Zürich nach Costa Rica. Das Abenteuer kann beginnen!
Nimm wenig mit. Ehrlich: NIMM! WENIG! MIT!
Der Rucksack kann zwar gross sein. Aber besser du nimmst nicht zu viel mit. Weil: Es gibt eigentlich nichts, das du nicht vor Ort kaufen könntest. Ausser Brot. Richtig feines Brot. Und Rivella. Aber glaub mir: So willst du dich nicht rumschlagen. Auch wenn's farblich ideal passt:
Und ja, bereite dich darauf vor, dass du vielleicht mal zwei Tage nicht richtig schön duschen kannst. Oder drei. Dann ist's auch egal, wenn du dein T-Shirt nicht täglich wechseln kannst.
Weiterer Vorteil von wenig mitnehmen: Du hast auch noch Platz für Souvenirs.
Das solltest du aber unbedingt mitnehmen
- Strom-Adapter und Handy-Powerbar (praktisch)
- Handwaschmittel (weil sonst musst du doch den grossen Rucksack oben mitnehmen)
- Hände-Desinfektionsmittel (klappt ohne Wasser)
- Feuerzeug (auch für Nichtraucher)
- Sackmesser (nicht ins Handgepäck)
- WC-Papier (je ferner das Land, desto WC-Papier)
- Taschenlampe (schnell ist's dunkel, vor allem rund um den Äquator)
- Elastische Wäscheleine (man glaubt nicht, für was man die sonst noch brauchen kann)
- Eine dünne Decke (zum Beispiel ein Strandtuch, das kann man als Turban, Rock, Halstuch, Unterlage oder eben als Decke benutzen)
- Zip-Beutel (am Flughafen mitnehmen)
- Ohrstöpsel (manchmal auch im Bus nützlich, wenn du nicht den obligaten Karate-Film sehen oder die laute Musik hören willst)
Bereite dich vor, aber plane nicht
Informiere dich vor der Abreise. Egal, ob online oder mit Reiseführern. Mach dir die Optionen bewusst. Zumindest die wichtigsten. Aber mach keinen «Etappenplan», auf keinen Fall einen detaillierten. Weil dann eh alles anders kommt.
Bleib offen für spontane Entscheidungen. Sprich mit Reisenden im Backpacker. Mit dem Personal. Es werden täglich Möglichkeiten an dir vorbeiziehen. Sei bereit, diese zu ergreifen. Das kannst du nicht, wenn du alles schon verplant hast. Dann siehst du sie dir gar nicht zuwinken. Das Beste, was du erleben wirst, steht in keinem Reiseführer.
Buche die erste Nacht
Etwas solltest du im Voraus buchen: die erste Nacht. Schau dann vor Ort weiter. Am besten Tag für Tag. Die Unterkünfte sind selten völlig ausgelastet. Und im Notfall hat's meist in der Nähe noch eine Unterkunft. Couchsurfing ist auch stets eine gute Möglichkeit. Oder es ergibt sich sonst etwas. Lass dich treiben. Du kannst im Normalfall nicht verloren gehen.
PS: Nur weil im Reiseführer nichts von einer Unterkunft steht, heisst das nicht, dass es keine Unterkunft gibt. Je weniger touristisch das Land, desto weniger sind die Angebote online verfügbar.
Besorge dir eine lokale SIM-Karte
Das spart Roaming-Kosten. Du hast zwei Optionen:
- Nimm ein altes Handy für Telefonate und SMS mit. Da kommt die lokale Prepaid-SIM rein. Dein Standard-Handy hast du für Daten/WIFI. Vorteil: Du musst dein (je nachdem) hochmodernes Handy nicht an jeder zwielichten Kreuzung zücken, sondern zeigst meist nur dein altes Ding, das eh keiner will. Nachteil: Du hast zwei Handys. Und wenn dein altes Handy keinen Touchscreen hat, dann dauert das Tippen von Nachrichten länger.
- Nimm dein normales Handy mit. Leg da aber die lokale Prepaid-SIM mit Datenoption ein. Vorteil: Du hast dann weiterhin Zugriff auf deine Apps wie Whatsapp, kannst aber trotzdem zum Lokaltarif telefonieren, simsen und auch ausserhalb von Gratis-Wlan surfen – und das alles mit dem gleichen Handy. Nachteil: Du bist auf deiner Schweizer Nummer nicht erreichbar (dafür verursachst du auch nicht unabsichtlich Roaming-Rekordkosten).
Freunde dich damit an, dass auch mal was nicht klappt
Es wird nicht alles funktionieren. Du wirst dich mal nerven. Du wirst die Frau am Ticketschalter mal verfluchen. Oder den Busfahrer, der gar nicht kommt. Denk dann einfach immer an Punkt 6: Plane nicht. Wenn du nichts planst, kann auch nichts misslingen.
Und denk auch dran: Oft geht dann dafür eine andere Tür auf. Es gibt viele Gründe für einen Weltuntergang. In den Ferien einen Bus verpassen gehört genauso wenig dazu, wie das superduperaussergewöhnliche Unesco-Weltnaturerbe in Brunei Darussalam nicht zu sehen. Ebenfalls wichtig: Im Normalfall gehst du nicht verloren.
Lade die Karte der Region runter
Falls du doch mal verloren gehen solltest: Nimm dein Handy und schau auf die ZUVOR heruntergeladene Karte der Gegend. Mach das immer, wenn du Gratis-Wlan hast. Offline kannst du dann zwar nicht neue Abschnitte anschauen, aber die zuletzt verwendeten werden angezeigt, genauso wie Markierungen. Und vor allem: Deine Position inklusive «Blickrichtung» des Handys. Kurz: Du kannst nicht verloren gehen. Ausser du hast keinen Akku mehr. Aber dafür hast du ja den Extra-Akku mit (Punkt 5).
Rede mit Taxifahrern
Die wissen alles. Manchmal auch nichts. Aber oft viel. Und wenn du mit ihnen sprichst, wirst du auch eher nicht übers Ohr gehauen, falls du dich davor fürchtest. Guter Eisbrecher ist übrigens oft Fussball. Zähl einfach mal Fussballklubs auf, wenn du einsteigst, irgendwann wird er strahlen. Oder erkunde dich nach Kindern und Familie. Und frag ihn nach dem Namen. Politik-Themen lässt du lieber sein.
Falls ein Taxifahrer wirklich gut wirkt, lass dir seine Nummer geben. Taxifahrer kann man immer brauchen. Auch bei Liebesfragen und Lieblingsrestaurants. Das gehört dann zwar manchmal seinem Cousin, dafür lädt der dich dann vielleicht ein oder gibt dir Rabatt.
Lerne einige Phrasen in der lokalen Sprache
Du verstehst den Taxifahrer nicht? Oder die Frau am Essenstand an der Ecke? Oder du hast eine Frage bei den Besitzern deiner Unterkunft?
Lerne die wichtigen Sätze in der lokalen Sprache, das wirkt Wunder. Auch wenn dein Gegenüber Englisch spricht. Grüsse in Malaysia mit «Selamat pagi!» statt «Good morning!», frag in Tansania «Habari gani?» statt «How are you?», bedanke dich in China mit «谢谢» und nicht mit «thank you».
Do as the locals do
Der wichtigste Überlebenstipp für unsichere, verlorene Reisende irgendwo auf der Welt: Schau, wie sich die Einheimischen verhalten und mach es nach. Du weisst nicht, wie du die Spezialität in Sambia mit den Händen essen sollst? Schau beim Nachbarstisch. Du willst in Ho-Chi-Minh-City die nicht überquerbar scheinende Strasse passieren? Zottle dem alten Mann nach, der dies schon seit Jahrzehnten überlebt.
Nimm immer einen Snack mit
Wichtiger als jede Karte und Reiseführer: immer was Kleines zu Essen dabei haben. Weil verloren gehen und nie mehr nach Hause finden, das ist halb so wild. Aber Hunger haben – das geht nicht. Vielleicht rettest du dir (und deinem Partner) damit die Stimmung und den Tag.
Drum pack immer einen Snack in deinen Tagesrucksack. Am besten etwas, das nicht schnell kaputt geht oder wegschmilzt. Eine Packung getrocknete Nüsse zum Beispiel. Zwei Orangen vom Strassenstrand (was du schälen kannst, musst du nicht waschen). Du weisst nie, was der Tag bringt. Plötzlich kommt der Bus nicht und du sitzt drei Stunden in der Pampa oder die Zugfahrt dauert zehn statt fünf Stunden. Mit einer Essensration ein Klacks, ohne versaut's dir die Ferien.
Gönn dir eine Luxusnacht
Täglich unterwegs sein und immer wieder kurzfristig Pläne aushecken oder ändern, das kostet auch Kraft. Darum gönne dir eine Nacht in einem etwas besseren Hotel.
Einmal in zwei Wochen nicht im Massenschlag mit Gemeinschafts-WC, sondern im kuscheligen Kingsize-Bett träumen. Endlich wieder einmal eine Warmwasserdusche mit ausreichend Druck. Abends den Pool (siehe Punkt 1) geniessen, morgens gemütlich am Frühstücksbuffet den Bauch vollschlagen.
So eine Nacht gibt wieder Energie für den zweiten Teil der Reise und man schätzt ganz einfache Dinge wieder. Optional kannst du auch die letzte Nacht vor dem Heimflug in einem besseren Hotel verbringen. Als Belohnung.
Mach dich auf die besten Ferien deines Lebens gefasst
Nirgends lernt man mehr als auf Reisen, nirgends lernst du deinen Partner besser kennen als in den Ferien. Vor allem, wenn nicht alles klappt, wie es der Hochglanzprospekt versprach.
Wenn du es wagst, deine Füsse ins Unbekannte zu setzen, wirst du mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit mit unvergesslichen Erlebnissen belohnt, die länger in deinem Gedächtnis bleiben als der fünfte Tag in Serie an irgendeinem fancy Hotelstrand. Oder dem Pool aus Punkt 1.
