Im Mordprozess gegen den südafrikanischen Sprintstar Oscar Pistorius hat der Angeklagte beteuert, er habe seine Freundin Reeva Steenkamp nicht töten wollen. «Ich hatte nicht die Absicht, Reeva zu töten, Frau Richterin, und auch sonst niemanden», sagte Pistorius am Mittwoch auf eine entsprechende Frage.
Zuvor schilderte er, wie er vergeblich versucht habe, nach seinen Schüssen auf Steenkamp das Leben seiner Freundin zu retten. Aber seine Freundin sei bereits tot gewesen, als er sie in den Armen hielt, fügte Pistorius hinzu. «Ich konnte nichts mehr für sie tun.»
Anschliessend begann Staatsanwalt Gerrie Nel mit seiner mit Spannung erwarteten Befragung des Angeklagten. Als Pistorius von einem «Fehler» in Bezug auf Steenkamp sprach, wurde Nel laut und fragte ihn: «Sie haben einen Fehler gemacht? Sie haben einen Menschen getötet, das haben Sie getan! Sie haben auf sie geschossen und sie getötet, wollen Sie nicht die Verantwortung dafür übernehmen?»
Pistorius hatte sich am Montag erstmals seit der Tat am 14. Februar 2013 öffentlich zu dem Fall geäussert und sich bei Steenkamps Familie entschuldigt. Er hatte seine Freundin in seinem Haus in Pretoria durch die Toilettentür erschossen.
Der Sportler beteuert, er habe sie für einen Einbrecher gehalten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm jedoch vor, seine Freundin nach einem Streit ermordet zu haben. (tvr/sda/afp)