Es ist, wie's ist. Emanuel, das Kind im Körper eines jungen Mannes, wäre «e chli verletzt im Herzli und chönnti gar nid guet schlafe», wenn Traumfrau Frieda tatsächlich mit Marc geknutscht hätte. Frieda spürt nämlich plötzlich mehrere elektrisch geladene Drähte: Zum dauerbreiten Furchengesicht Stjepan, zu Muskelbubi Marc und – zu sehen in der Vorschau auf Folge 4 – zu Christian!
Und das, obwohl Christian, dieses weder charmante noch charismatische Charakterluder, bereits in der deutschen «Bachelorette» mitgemacht hatte! Die findige Frieda hat das nämlich herausgefunden. Wahrscheinlich im Internet. Jetzt ist sie recht düpiert, verständlich, das ist ja absolut wie Fremdgehen. Und – jetzt kommen wir zu Friedas Kern – damit hat sie schon schöne Scheisserfahrungen gemacht.
Als sie nämlich vor Jahren verliebt, verlobt und fast verheiratet, mit ihren liebsten Freundinnen auf ihrer eigenen Bachelorette-Party (Nomen est?) herumturnte, sagte ihr eine dieser sicherlich ultrasensiblen und megaguten Freundinnen, sie habe Friedas Zukünftigen beim Fremdgehen erwischt. Ich finde, die beste Freundin aller Zeiten hätte sich dafür ruhig einen früheren Zeitpunkt aussuchen können, aber wahrscheinlich hoffte sie einfach auf einen Killer-Show-Effekt, der gut war für ein paar gute Selfies mit der schockstarren Frieda.
Frieda erzählt das jetzt alles dem Marc, mit dem sie ein «Superrindsfilet ohni Fett» geniesst, was ja auch schon eine Art Sex ist. Marc ist grad nach einem «tiefgründigere Grund» zumute und er will wissen, wieso die sonst so friedfertige Frieda Freundinnen als Treuetesterinnen auf ein paar hormonell fragil wirkende Kandidaten angesetzt hat. Sie sagt den Grund, dann wird geknutscht, mit Zunge, Rindsfilet und allem. Es ist für Marc «eifach nur unglaublich quasi, jo, gigantisch».
Sebastian, der Mann mit der Arroganz des französischen Hofstaats vor der Revolution, kommentiert dies kennerhaft: «Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.» Sebastian teilt sich ja ein Zimmer mit Model-DJ Alain, und da haben sich ja die zwei eitelsten Brüllaffen überhaupt gefunden. Vor der Entscheidung klingt das so: «Ich will nicht gehen und ich werde nicht gehen.» (Sebastian); «Ich bin nicht aufgeregt, weil ich die innere Ruhe in mir drin habe. Ich steh mit beiden Füssen auf dem Boden, ich bin authentisch. Und das ist das, was für mich zählt.» (Alain).
Man muss das jetzt einfach mal ganz objektiv betrachten: Frau Hodel will, dass die «innerlichen Werte» gewisser männlicher Körperteile mal zu Kinder werden. Und dazu ist Alain mit seinen 48 Jahren wahrscheinlich echt ein bisschen zu alt. Der wär ja 60, wenn das erste Kind begänne, sich für diverse Castingformate zu bewerben. Und nennt das jetzt nicht Altersdiskriminierung, ich denk nur an das Kind!
Und sonst so? Auf einem Dschungelgefährt namens Quat, das sich gern in Rudeln aufhält und laut röhrt, sobald es in Kontakt mit Menschen kommt, wird Frieda fadengrad: «Hammer, du machsch das so guet! I trust you!» (zu Stjepan); «Und dänn frög ich mich: Wo bisch du, Roman, ganz genau.» (zu Roman). Und logisch, was nicht da ist, ist nicht da. Weshalb sie dann auch keine Rose für Roman hat. Und keine für Mitch, der ihr beim Thaiboxen schon durch einen sportlich gesehen unterkomplexen Körperbau aufgefallen war. Er ist jetzt «sicher sehr enttüscht, absolut» und wünscht seiner Traumfrieda «nume z'Bescht». Wir auch. Ehrlich.