In Schweizer Gewässern sind in diesem Jahr bisher 34 Menschen ertrunken. Die meisten verunglückten in offenen Gewässern. Die Lebensretter wollen deshalb die Prävention verstärken und Kindern das Schwimmen auch im See beibringen.
Von den 34 Todesfällen ereigneten sich 12 in Flüssen und Bächen sowie 20 in Seen, wie die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) am Freitag zur Ertrinkungsstatistik 2017 mitteilte. Ein Mensch ertrank in einem Weiher. Ein Fall geschah in einem Freibad.
Unter den Opfern sind gemäss der Zwischenbilanz zum Ende der Badesaison 26 Männer, 7 Frauen und ein Kind. 15 Personen verfügten über einen ausländischen Pass. Im gesamten Jahr 2016 waren 57 Menschen bei Badeunfällen gestorben.
Für die SLRG ist klar, dass die Präventionsarbeit in früheren Jahren ansetzen müsse. So seien die Wasserunfallprävention und die Selbstrettungskompetenz in den Lehrplan 21 aufgenommen worden. Um den Lehrkräften die Aufgabe zu erleichtern, stellt die SLRG den Schulen nun auch Unterrichtsmaterial zur Verfügung.
Das Argument der fehlenden Wasserflächen für den Schwimmunterricht lässt die SLRG nicht gelten. Sie verweist in Anlehnung auf die Praxis im Ausland darauf, dass Kinder das Schwimmen auch in einem See lernen können.
Dies sei nach Erfahrungen ihrer norwegischen Kollegen «effizienter, da man dem Umgang mit dem Wasser dort lernt, wo man sich aufhält und auch die meisten Unfälle laut Ertrinkungsstatistik geschehen». Ein erster Pilotkurs in Hochdorf LU fand diesen Sommer statt. Die Erkenntnisse daraus würden nun gesammelt und für die Beratung von Schulen aufbereitet. (sda)