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Uni Bern kündigt Dozenten nach umstrittenen Posts fristlos

Die Uni Bern erh
Die Uni Bern.Bild: sda

Uni Bern kündigt Dozenten nach umstrittenem Hamas-Post fristlos

17.10.2023, 15:0617.10.2023, 15:58
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Die Universität Bern hat einem Dozenten fristlos gekündigt, der sich positiv zum Hamas-Angriff auf Israel geäussert hatte. Zudem wird eine Administrativuntersuchung des Nahost-Instituts eingeleitet. Dessen Co-Leiterin wird einstweilen von ihren Aufgaben entbunden.

«Die Universität Bern sieht sich mit einem für sie präzedenzlosen Fall konfrontiert, der in der Öffentlichkeit eine enorme Resonanz ausgelöst hat», teilte die Hochschule am Dienstag mit. Die umstrittenen X-Postings seien inakzeptabel, die Universität verurteile jegliche Art von Gewalt und deren Unterstützung.

Der Dozent vom Institut für Studien zum Nahen Osten und zu muslimischen Gesellschaften hat auf dem Kurznachrichtenportal X geschrieben, der Hamas-Überfall sei das beste Geschenk, das er vor seinem Geburtstag bekommen habe.

Uni Bern, Hamas-Post auf X
Danke an den palästinensischen Widerstand für das beste Geschenk, das vor meinem Geburtstag kam.Bild: Screenshot

In einem weiteren Post hat er ein Video des Hamas-Überfalls mit den Worten «Shabbat Shalom» («Friede sei Sabbat») kommentiert.

Uni Bern, Post Hamas
Der Uni-Dozent kommentierte ein Video des Hamas-Angriffs mit dem Sabbat-Gruss «Shabbat Shalom» («Friede sei Sabbat!»).Bild: Screenshot X

Die Online-Beiträge wurden unterdessen gelöscht.

«Untolerierbares Verhalten»

Die fristlose Kündigung erfolge aufgrund des untolerierbaren Verhaltens und des damit eingehenden Vertrauensverlusts, sagte Christoph Pappa, Generalsekretär der Universität Bern, vor den Medien.

Im Rahmen der Administrativuntersuchung solle die Führung des Instituts einer externen Begutachtung unterzogen werden. Die Co-Leiterin Serena Tolino werde während der Untersuchung von ihren Aufgaben entbunden.

Die Berner Staatsanwaltschaft prüft den Sachverhalt zurzeit auf seine strafrechtliche Relevanz. Die Prüfung sei noch nicht abgeschlossen, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

(jaw/yam/sda)

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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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cereza
17.10.2023 15:18registriert Februar 2023
Korrekte Entscheidung der Universität, hoffentlich folgen auch noch strafrechtliche und ausländerrechtliche Konsequenzen.
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Alfonso88
17.10.2023 15:27registriert Juni 2023
Die fristlose Kündigung ist korrekt, hätte jedoch bereits früher erfolgen müssen. Fristlose Kündigungen sind umgehend auszusprechen. So wird die Kündigung wieder zum Juristenfutter.
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el cóndor terminado
17.10.2023 15:39registriert Juni 2021
Und was passiert mit seiner Partnerin welche die Posts noch relativiert hat?
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