
Erkennst du es? Dieses Bijou ist unser Dorf beim Punkt 5.Bild: swissvillages.org
Rauszeit
Die Schweiz hat viele schöne Dörfer und Städtli. Damit diese auch gewürdigt werden, wurde der Verein «Die schönsten Schweizer Dörfer» gegründet. Wir stellen acht der teilweise wenig bekannten Bijous vor.
17.12.2024, 10:1717.12.2024, 12:47
Der Verein Die schönsten Schweizer Dörfer wurde 2015 im Tessin gegründet, um Schweizer Gemeinden, die nach den Kriterien der Qualitätscharta ausgewählt wurden, zu schützen, zu fördern und zu koordinieren. Dies soll «die Besonderheiten und Originalität aufwerten», wie der Verein schreibt.
Wichtig bei der Beurteilung der Dörfer ist neben der Lage auch ein harmonisches Ortsbild, mehr als 10'000 Einwohner darf die Gemeinde nicht haben. Ob ein Ort in den Verein aufgenommen wird, ist ein politischer Entscheid der Gemeinde, wenn er alle Kriterien erfüllt. In den letzten Jahren kamen jährlich rund drei Dörfer neu zur Liste.
Der Verein ist Mitglied in der internationalen Föderation der schönsten Dörfer der Welt, wo die entsprechenden Landesvereine unter anderem aus Japan, Russland, dem Libanon oder China mit dabei sind.
Wir beschränken uns aber auf die Schweiz. Hier gehören 48 Dörfer und Kleinstädte aus 18 Kantonen zum Verein, dazu kommen 2 Liechtensteiner Dörfer. Wir haben davon eine kleine Auswahl getroffen:
Bremgarten AG
Bremgarten dürfte vielen wegen des Weihnachtsmarktes ein Begriff sein. Das mittelalterliche Städtchen lohnt sich aber das ganze Jahr über, insbesondere durch die Schodolergasse solltest du schlendern. Schon im 12. Jahrhundert wurde das Städtchen an der Reuss erstmals erwähnt.

Der markante Turm des Muri-Amthofs in der Bildmitte und unten die Holzbrücke über die Reuss.Bild: swissvillages.org
Auffallend im Stadtbild ist der Muri-Amthof mit seinem markanten Turm. Auch der Hexen- und Spittelturm in der Stadtmauer sind Hingucker. Nicht verpassen solltest du einen Spaziergang über die Reussbrücke. Das sieht man übrigens auch alles sehr schön, wenn man mit dem Zug von Wohlen nach Bremgarten fährt.

In der Altstadt.Bild: swissvillages.org
Grüningen ZH
Ebenfalls viel historischen Charme spielt Grüningen im Zürcher Oberland aus. Im kleinen Altstädtli mit den engen Strassen und Gassen sticht der Schloss- und Kirchenkomplex heraus. Von hier hast du auch schöne Aussichten.

Das Schloss und die Kirche von Grüningen.Bild: swissvillages.org
Doch nicht nur im Städtli hat der Ort einiges zu bieten. Hast du gewusst, dass du hier etwa auch einen botanischen Garten mit grosser Vielfalt an einheimischen und exotischen Pflanzen geniessen kannst? Auch immer einen Besuch wert: Der Frühlings-, Landvogt- und Weihnachtsmarkt.

Viele alte Riegelhäuser siehst du in Grüningen.Bild: swissvillages.org
Was für Ausflugstipps willst du?
Wöchentlich präsentieren wir bei «Rauszeit» Ausflugstipps in der Schweiz. Das Spektrum ist fast endlos. Gerne möchte ich auch wissen, was für ein Thema dich interessieren würde. Darum:
Schreib mir auf Instagram oder auf reto.fehr@watson.ch, was du an dieser Stelle gerne einmal lesen möchtest.
Lichtensteig SG
Schon um das Jahr 1200 wurde Lichtensteig von den Toggenburgern auf einem Felssporn über der Thur gegründet. Und dieser Anblick ist noch immer grandios. Die Altstadt war früher durch Graben und Mauern geschützt, heute kannst du unter den Lauben durch schlendern und den alten Charme geniessen.

Hoch über der Thur thront Lichtensteig.Bild: swissvillages.org
Auch Lichtensteig hat neben der Altstadt noch zwei besondere Erlebnisse zu bieten: Das Museum Erlebniswelt Toggenburg mit der grössten Hobby-Modelleisenbahn Europas (Spur 0) und die Äulischlucht. Beide kannst du mit einer schönen Wanderung kombinieren (dann kommst du auch am Kägi-Schoggi-Shop vorbei).
Das kannst du da auch erleben.
Luthern LU
Die Linde auf dem Dorfplatz wird in Luthern umrahmt von stattlichen Häusern. Ins Auge sticht auch sofort die Pfarrkirche St.Ulrich und trägt ihren Teil zum schmucken Dorfbild bei.

Die Kirche und die Linde auf dem Dorfplatz.Bild: swissvillages.org
Das Dorf im gleichnamigen Tal an der Grenze zwischen den Kantonen Luzern und Bern ist auch ein beliebter Pilgerort. Luthern Bad – rund vier Kilometer weiter hinten im Tal am Fusse des Napfs – ist ein Ort, an dem du wunderbar Kraft tanken kannst.

Das Pfarrheim Luthern (l.).Bild: swissvillages.org
Moudon VD
Wir wechseln in die Waadt. Hier finden wir ein Dorf keltischen Ursprungs, das während der Römerzeit als Etappenort zwischen Avenches und dem Grossen St.Bernhard Bedeutung erlangte: Moudon.

Der Blick zur Oberstadt von Moudon.Bild: swissvillages.org
Die Stadtmauer und das Schloss sind zwar verschwunden, der älteste Stadtteil im Quartier du Bourg nimmt den ganzen Hügel über der Broye ein und ist auch von unten ein herrlicher Anblick. Wer Kirchen mag, sollte sich die reformierte Kirche St-Etienne anschauen. Verpasse aber auch den Spaziergang durch die Oberstadt selbst nicht.

Und so sieht es da in der Gasse aus.Bild: borghisvizzera.ch
Mehr wunderbare Orte der Schweiz:
Porrentruy JU
Porrentruy (Pruntrut) ist der Hauptort der Ajoie und zieht dich mit seinem Schloss in seinen Bann. Die Altstadt in Form eines lang gezogenen Rechtecks liegt am Fuss des Schlosses. Die einzigen nennenswerten Reste der Stadtbefestigung findest du in der Faubourg.

Das herrliche Schloss in Porrentruy.Bild: swissvillages.org
Besuche auch den Parc du Pré de l'Etang in der Altstadt und den kleinen botanischen Garten im Innenhof der ehemaligen Jesuitenkirche, welche heute als Kantonsschule dient.

Brunnen bei der Grand-Rue.Bild: swissvillages.org
Gönne dir mal wieder was:
Tschlin GR
Weg von den sanften Hügeln im Jura wechseln wir ins Engadiner Dorf Tschlin in den Bergen. Auf einer sonnigen Terrasse über dem Inn und mit Blick auf das Unterengadin liegt das Bergdorf nahe der Grenze zu Österreich.

Herrlich gelegen: Tschlin.Bild: swissvillages.org
Nicht zu übersehen im Dorf mit knapp 500 Einwohnern auf über 1500 Metern über Meer ist die spätgotische Hallenkirche. Bierfreunde kommen dank der Bieraria Tschlin (der Brauerei) und dem Tschliner Bier auf ihre Kosten.

Und natürlich mit den typischen Engadinerhäusern.Bild: swissvillages.org
Yvorne VD
Das heutige Yvorne wurde schon in der gallo-römischen Zeit als Evurnum etwas weiter westlich des heutigen Dorfes gegründet. Es war wohl ein Flusshafen. Das Dorf wurde 1584 durch einen Erdrutsch zerstört.

Weinbau steht in Yvorne heute im Zentrum.Bild: swissvillages.org
Im Anschluss an die Katastrophe wurde das Dorf am heutigen Ort wieder aufgebaut. Heute ist Yvorne bekannt für seine Weine. Einer der bekanntesten heisst Ovaille, was vom altfranzösischen Wort für Sturm oder Katastrophe stammt. Besuche hier auch das Schloss Maison Blanche und spaziere durch die Weinreben.

Der Blick über die Dächer zu den Dents du Midi.Bild: swissvillages.org
Reto Fehr
Man muss die Schweiz verdammt gut kennen, wenn man sie besser kennen will als Reto Fehr. Mit seiner Tour dur d'Schwiiz radelte er 2015 alle damals 2324 Gemeinden ab. Entstanden ist daraus das preisgekrönte Buch Tour dur d'Schwiiz. Als einer von wenigen besuchte er somit schon jede Gemeinde der Schweiz. In der Folge absolvierte Reto die Ausbildung zum Wanderleiter des Schweizer Bergführerverbandes SBV und ist in seiner Freizeit meist in der Natur unterwegs, wozu er dich auf seinem Instagram-Account immer mal wieder mitnimmt. Als Mitglied des Rätsel-Kollektivs geoblog.ch lässt er die User zudem mehrmals wöchentlich die Schweiz in Bildern entdecken.
51 schräge Flurnamen, die wir auf Schweizer Landkarten gefunden haben
1 / 53
51 schräge Flurnamen, die wir auf Schweizer Landkarten gefunden haben
Holzschuepisse bei Seedorf BE.
Die wohl schönsten Blitzeinschläge im Weltall
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Einen Tag nach Marvins Tod in Lausanne wirft ein Bericht neues Licht auf einen alten Fall der Waadtländer Polizei. Zwei Menschenrechtsexperten erklären, warum Polizeieinsätze für Schwarze Personen öfter tödlich enden.
Lausanne erlebte Anfang der Woche zwei Krawallnächte, nachdem der 17-jährige Marvin am Sonntagmorgen ums Leben gekommen war, als er vor einer Polizeikontrolle flüchtete.